16. Januar 2020 / 23:35 Uhr

DFB-Direktor Oliver Bierhoff: So soll sich die Jugendarbeit verändern - "Müssen mutige Schritte gehen"

DFB-Direktor Oliver Bierhoff: So soll sich die Jugendarbeit verändern - "Müssen mutige Schritte gehen"

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Oliver Bierhoff hat am Donnerstag auf dem Parlamentarischen Abend des DFB Stellung zur anstehenden Veränderungen in der Jugendarbeit bezogen.
Oliver Bierhoff hat am Donnerstag auf dem Parlamentarischen Abend des DFB Stellung zur anstehenden Veränderungen in der Jugendarbeit bezogen. © imago images/Eibner/Montage
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Am Donnerstagabend war Sportdirektor Oliver Bierhoff beim Parlamentarischen Abend des DFB zu Gast - gemeinsam mit Präsident Fritz Keller und Ex-Profi Philipp Lahm. Bierhoff erklärte, wie er den Jugendfußball in Deutschland künftig verbessern will.

DFB-Direktor Oliver Bierhoff sieht den deutschen Fußball in einer ähnlich schwierigen Lage wie im Jahr 2000 und hat einschneidende Maßnahmen bei der Nachwuchsförderung angemahnt. "Wir müssen mutige Schritte gehen", sagte der Europameister von 1996 am Donnerstag beim Parlamentarischen Abend in der Vertretung des Freistaates Bayern in Berlin. Im Jahr 2000 habe man nach dem frühen EM-Aus der Nationalmannschaft "wichtige Maßnahmen" ergriffen, die letztlich im WM-Sieg 2014 mündeten.

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Konkret nannte Bierhoff, dass man im Kinder- und Jugendfußball neue Spielformen einführen müsse, mit Zwei-Gegen-Zwei- oder Drei-Gegen-Drei-Elementen. Dies erfordere an der Basis ein Umdenken. Außerdem erklärte der 51-Jährige: "Wir müssen bei Spielern auch wieder Bolzplatzmentalität fördern. Weil die aber nicht mehr so gegeben ist, durch den Alltag in der Jugendförderung, müssen wir das in den Akademien ein Stück weit künstlich erzeugen." Man sei in der Jugendarbeit eben "sehr deutsch". Alles sei klar organisiert und strukturiert. Da komme ab und zu die Freiheit des Einzelnen im Sport nicht so auf den Platz, so Bierhoff.

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Der ehemalige Nationalspieler nahm für die Umsetzung seiner Vorhaben Vereine, Verbände, und die Politik in die Pflicht und forderte eine Stärkung der Basis - auch durch die finanzielle Unterstützung kleinerer Vereine durch die großen finanzstarken Klubs."Dann können wir in zehn bis 20 Jahren auch wieder solche Erfolge erwarten, wie 2014", schloss er. Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm sprach danach die Schere zwischen der Basis und den großen Profi-Vereinen an und sieht sich selbst mit der Aufgabe betraut dazwischen wieder "Brücken zu schlagen", um die Verständigung zu verbessern und "gesellschaftliche Defizite" auszugleichen.

Keller wirbt für das Ehrenamt

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DFB-Präsident Fritz Keller nahm bei der Talk-Runde die Politik für sein Herzensthema in die Pflicht. Gesetzgebungen für das Ehrenamt oder der aus seiner Sicht übertriebene Lärmschutzregelung müssten für den Sport bessere Bedingungen schaffen, mahnte er. Dadurch solle verhindert werden, dass dem Sport die Leidenschaft zu sehr eingeschränkt wird und es attraktiv bleibt, sich mit Herzblut einzubringen.

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