Für DFB-Taskforce-Mitglied Oliver Kahn muss eine Entscheidung über die Nachfolge von Ex-Geschäftsführer Oliver Bierhoff im Verband "angesichts des engen Zeitfensters zeitnah getroffen werden". Das erklärte der Vorstands-Boss des FC Bayern am Freitag in einem Interview mit der Bild. So breche das nach dem Bierhoff-Rücktritt im Dezember gegründete Expertengremium, dem unter anderem Kahn angehört, zwar "nichts übers Knie", befinde sich wegen der nahenden Heim-EM im Sommer 2024 aber trotzdem unter Zeitdruck.
Bierhoff verantwortete als Geschäftsführer die Nationalmannschaften und die DFB-Akademie. Nach 18 Jahren in verschiedenen Funktionen beim DFB gab der 58-Jährige vier Tage nach dem frühen WM-Aus der Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick sein Amt auf. Die DFB-Expertenkommission, der neben Kahn unter der Leitung von Präsident Bernd Neuendorf und DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke auch Rudi Völler, Matthias Sammer, Karl-Heinz Rummenigge und Oliver Mintzlaff angehören, soll einen Nachfolger finden und sich gleichzeitig auch um die Ausrichtung des DFB mit Blick auf die EM 2024 kümmern. "Wir müssen in Deutschland auch wieder eine Begeisterung für die Nationalmannschaft entfachen", benannte der Bayern-Boss ein Ziel der Gruppe.
Der nächste Schritt der DFB-Taskforce sei laut Kahn aber zunächst eine Definition der Handlungsfelder eines Bierhoff-Nachfolgers – und zwar "bevor wir über genaue Stellenbeschreibungen und nachfolgend über Kandidaten sprechen", so der ehemalige Weltklasse-Torhüter. Für Bierhoff müsse es laut Kahn zudem nicht zwingend nur einen Ersatzmann oder eine Ersatzfrau geben. "Eine Frage wird dabei sein: Entscheidet man sich für eine Person oder für zwei Personen: Einer übernimmt den Nachwuchsbereich, der andere kümmert sich ausschließlich um die Nationalmannschaft", so der Bayern-Boss: "Wir erstellen jetzt ein klares Profil, um danach über passende Namen nachzudenken."
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