Am Dienstagabend tritt der Bayern-Bezwinger Holstein Kiel im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den SV Darmstadt 98 an. Nach dem sensationellen 8:7 n.E. gegen den Rekordmeister haben die Störche erstmals seit neun Jahren wieder die Chance, in das Viertelfinale einzuziehen. Auch in den vergangenen Jahrzehnten gelangen gegen den Triple-Sieger von 2013 und 2020 große Überraschungen. Wie sich die Bayern-Bezwinger nach der Sensation geschlagen haben? Der SPORTBUZZER gibt einen Überblick.
Fünf Final-Erfolge in den vergangenen acht Jahren stehen auf dem Konto des FC Bayern. Gegen Mannschaften wie Bayer Leverkusen, RB Leipzig oder Borussia Dortmund setzte sich der Rekordmeister aus München zuletzt im Endspiel durch. Auf ein Finale im Berliner Olympiastadion hofft das Team von Trainer Hansi Flick in diesem Jahr allerdings vergeblich. Zuletzt schieden die Münchner vor 17 Jahren gegen einen unterklassigen Gegner aus dem Pokalwettbewerb.



Saison 2003/04: Alemannia Aachen im Endspiel
Der Gegner im Jahr 2004 hieß Alemannia Aachen. Zwar hatten die Aachener auch im Jahr 2007 im Achtelfinale gegen den FC Bayern gewonnen (4:2), allerdings spielte das Team vom Tivoli damals bereits in der 1. Bundesliga - und somit auf "Augenhöhe" mit dem Rekordmeister. Drei Jahre zuvor erreichte Alemannia als damaliger Zweitligist nach dem knappen 2:1-Sieg in der Runde der letzten Acht gegen die Münchner und einem 1:0 im Halbfinale gegen Borussia Mönchengladbach sensationell das Endspiel in Berlin. Fast wäre es im Olympiastadion sogar zu einem unterklassigen Finale zwischen Aachen und dem Ligarivalen VfB Lübeck gekommen. Allerdings setzte sich Werder Bremen im zweiten Halbfinalspiel knapp gegen die Schleswig-Holsteiner durch (3:2 n.V.) und bezwang schließlich im Endspiel auch die Aachener.
Saison 2000/01: Letztes Zweitrunden-Aus gegen Magdeburg
Um einen weiteren Überraschungserfolg gegen den FC Bayern zu finden, geht es noch weiter in die Pokal-Vergangenheit. In der Saison 2000/01, in der die Münchner die Meisterschaft und die Champions League gewannen, durchkreuzte ein Viertligist die Triple-Pläne des Rekordmeisters - und das schon in der 2. Runde. Der 1. FC Magdeburg, der damals noch in der NOFV-Oberliga Süd (heute Regionalliga-Niveau) kickte, bezwang die von Ottmar Hitzfeld trainierten Bayern, die bis 2021 nie wieder so früh ausschieden wie damals, im Elfmeterschießen. Im Achtelfinale wartete Drittligist Karlsruher SC, den die Magdeburger in der Verlängerung mit 5:3 bezwangen. Die Runde der letzten Acht markierte für die Magdeburger allerdings die Endstation: Gegen den späteren Sieger Schalke 04 war nach einer 0:1-Niederlage Schluss.
Saison 1994/95: Die Mutter aller Bayern-Blamagen
In den frühen 90ern ließen die Pokal-Leistungen im DFB-Pokal noch häufiger zu Wünschen übrig als in den vergangenen Jahren. Zwar gewannen die Münchner 1998 und 2000 den Pokal, allerdings kam man zwischen 1990 bis 1996 nicht über das Achtelfinale hinaus. Vereine wie Dynamo Dresden, Fortuna Düsseldorf und der VfB Stuttgart waren zu dieser Zeit für den bayerischen Misserfolg im DFB-Pokal verantwortlich. Die Mutter aller Blamagen ereignete sich allerdings im Jahr 1994 - vielen Bayern-Fans klingelt es beim Namen TSV Vestenbergsgreuth heute noch in den Ohren. Der Amateurklub, heute in der A-Klasse Erlangen/Pegnitzgrund aktiv, schlug die damals von Giovanni Trapattoni trainierten Münchner mit 1:0 - obwohl die Bayern mit Promis wie Oliver Kahn, Dietmar Hamann oder Lothar Matthäus aufliefen. Noch heute steht der Sieg gegen den "amtierenden Deutschen Meister FC Bayern München" auf der Homepage des Dorfklubs in der Liste der größten Erfolge des Vereins. In der Folgerunde traf Vestenbergsgreuth auf den FC 08 Homburg, bezwang den damaligen Zweitligisten mit 5:1 (!). Im Achtelfinale war die Pokal-Reise jedoch gegen den Finalisten VfL Wolfsburg beendet. Denkbar knapp scheiterte der Underdog mit 4:5 im Elfmeterschießen.
Das machen die Weltmeister von 2014 heute
Saison 1991/92: Scheitern nach Verlängerung gegen Homburg
Gegen die bereits genannten Homburger scheiterte der FC Bayern bereits zwei Jahre zuvor in der 2. Runde nach Verlängerung mit 2:4. Schon in der folgenden 3. Runde unterlagen die Saarländer, damals in der 2. Liga beheimatet, allerdings dem 1. FC Kaiserslautern.
Saison 1990/91: Erstrunden-Aus gegen die FV 09 Weinheim
In der Saison 1990/91 flog der FC Bayern überraschend gegen die FV 09 Weinheim (heute TSG Weinheim) aus dem Wettbewerb, nachdem Thomas Schwechheimer per Elfmeter zum 1:0 getroffen hatte und die Münchner sich anschließend die Zähne an den Weinheimern ausbissen. Für die Überraschungsmannschaft ging es noch bis in die nächste Runde, wo dann Rot-Weiß Essen eine Nummer zu groß war. Die Essener gewannen mit 3:1.
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