13. Dezember 2022 / 20:24 Uhr

DFB-Präsident Neuendorf verteidigt fehlende Diversität im Expertenrat – Ex-Profis kritisch

DFB-Präsident Neuendorf verteidigt fehlende Diversität im Expertenrat – Ex-Profis kritisch

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat am Dienstag ein Expertengremium vorgestellt. Kritik daran gibt es unter anderem von Thomas Hitzlsperger und Sami Khedira.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat am Dienstag ein Expertengremium vorgestellt. Kritik daran gibt es unter anderem von Thomas Hitzlsperger und Sami Khedira. © IMAGO/Schüler/dpa (Montage)
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Unter der Leitung von DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Vizepräsident Hans-Joachim Watzke soll ein siebenköpfiger Expertenrat die Zukunft der DFB-Auswahl gestalten. Kritik an der fehlenden Diversität des Gremiums lässt Neuendorf nicht gelten. Zahlreiche Ex-Profis sehen Besetzung des Rates jedoch kritisch.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat sich erneut gegen Kritik an der Zusammenstellung des neuen Expertengremiums beim DFB ohne Beteiligung von Frauen verteidigt. "Es war nicht unser erstes Kriterium, hier für Vielfalt und Diversität zu sorgen, das machen wir an anderer Stelle im Verband", sagte Neuendorf am Dienstagabend in der ARD.

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Dabei verwies er auf eine diverse Zusammensetzung von Gremien im Verband. "Hier ist es einfach so, dass wir Menschen brauchen, die über eine Menge Erfahrung verfügen, die in der Männer-Nationalmannschaft gespielt haben, die für den DFB gearbeitet haben, die über einen reichen Erfahrungsschatz im Profigeschäft, die über eine Reihe von Kontakten verfügen", sagte Neuendorf über die Expertengruppe.

Kemme kritisiert fehlende Diversität – Neuendorf lädt Ex-Nationalspielerin zu Gespräch ein

Unter der Leitung von Neuendorf (61) und DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke (63) wird diese von Karl-Heinz Rummenigge (67), Rudi Völler (62), Oliver Kahn (53), Matthias Sammer (55) und Oliver Mintzlaff (47) gebildet. Das Gremium soll über die Zukunft der DFB-Auswahl und die künftige Besetzung des Postens des ehemaligen Geschäftsführers Oliver Bierhoff beraten. "Wir könnten dieses Gremium noch aufblähen, aber ich glaube, dass dieser Kreis gut gesetzt ist", sagte Neuendorf bei Magenta TV. "Ich bin zu jedem Gespräch bereit mit Menschen, die glauben, sich ernsthaft einbringen zu können."

In den sozialen Medien war am Dienstag Kritik an der Zusammensetzung des Gremiums aufgekommen, insbesondere, weil dieses nur aus Männern besteht. Auch die frühere Nationalspielerin Tabea Kemme meinte: "Wir reden immer viel über Diversität und letztendlich schaffen wir es selbst nicht, diese Werte umzusetzen", sagte sie in ihrer Rolle als Expertin bei Magenta TV. Neuendorf lud sie daraufhin zu einem Gespräch ein. "Das nehme ich gerne an", sagte Kemme.

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Hitzlsperger und Khedira kritisch wegen Expertenrat – Kroos stellt "gemeinsames Ziel" heraus

Auch von den Ex-Nationalspielern Thomas Hitzlsperger und Sami Khedira gab es Kritik. "Wenn am Ende die Fünf Fredi Bobic empfehlen und er kriegt den Job, dann würde ich schon lachen. Das wissen wir alle schon, Ich glaube, er ist interessiert. Es muss schon mehr rauskommen als ein Name, der eh schon im Gespräch ist. (...) Er kann was, er kann was. Ich sage nur, das wissen wir eh schon alle“, sagte ARD-Experte Hitzlsperger. Für diese Erkenntnis brauche es keine Berater. "Es fehlt mir so ein bisschen das Schlüssige. Es werden Namen gesetzt. Es sind alles verdiente Männer des Fußballs. Sie haben es nachgewiesen", meinte Khedira. Es sei aber wichtig zu wissen: "Was möchte ich eigentlich haben beim DFB? Es ist mir noch nicht ganz so schlüssig, aber vielleicht kommt da jetzt irgendwann Licht ins Dunkel."

Mit Toni Kroos zeigte sich ein weiterer ehemaliger DFB-Star dagegen weniger kritisch über die Zusammensetzung: "Ich finde es grundsätzlich keine schlechte Idee, gewisse sportliche Expertise dazu zu holen“, sagte der Profi von Real Madrid bei Magenta TV: "Das gemeinsame Ziel muss doch sein, dass es wieder besser läuft beim DFB. Auch wenn jeder nur ein bisschen dazu beitragen kann, dann ist uns doch schon geholfen." Über die genaue Zusammensetzung könne man zudem lange diskutieren, so Kroos weiter: "Ich finde, da sind Leute drin, die haben über Jahre mit ihren Vereinen Erfolg gehabt.“

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