Gewohnt lässig nahm Serge Gnabry im DFB-Medienzentrum in Al Ruwais in der ersten Reihe unter den Journalisten Platz und lauschte den Worten seines Teamkollegen Thilo Kehrer. Wie beim West Ham-Verteidiger ist auch bei Gnabry vor allem offen, auch welcher Position ihn Hansi Flick beim Auftaktspiel am kommenden Mittwoch gegen Japan (14 Uhr, ARD und Magenta TV) bringen wird. Im Anschluss an Kehrer sprach der Offensiv-Allrounder des FC Bayern über…

… sein Verhältnis zum Bundestrainer: "Ich spüre sehr viel Vertrauen bei Hansi, auch wenn ich schon mal von der Bank kam und meine Stammplatzgarantie damit weg ist. Ich kenne ihn schon ewig - er weiß, was er an mir hat. Es ist ja bekannt, dass ich am liebsten hinter den Spitzen spiele. Aber auch auf den Außen fühle ich mich wohl. Vorne wäre es auch eine Option, zumindest bevor ich auf der Bank sitze… (lacht)."

… seine Topform nach der Mini-Krise beim FC Bayerrn: "Irgendwann hat es den Schalter wieder umgehauen, daher bin ich mit breiter Brust und enorm viel Selbstvertrauen hier. Manchmal ist es gar nicht so genau zu erklären, warum. Ich habe versucht, die Negativerlebnisse abzuhaken und sobald man als Offensivspieler wieder trifft, läuft es dann einfach wieder. Ich hoffe natürlich, dass es bei der WM so weitergeht. Wie alle kann auch ich kaum erwarten, dass es losgeht."

… die Kommunikation ohne Thomas Müller: "Wir haben es bei Bayern auch gut hinbekommen, als Thomas nicht da war. Ich glaube wir versuchen alle Verantwortung zu übernehmen in der Offensive. Auch wenn es bei ihm vielleicht etwas mehr auffällt, weil er viel gestikuliert und redet, Anweisungen gibt. Er ist extrem gut drauf und hat hart dafür gearbeitet, dass er dabei sein kann. Wir werden ihn brauchen."

… die WM direkt nach den vielen Pflichtspielen: "Natürlich hatten wir alle anstrengende Wochen, aber ich finde es ganz gut, weil man den nahtlosen Übergang hat. Als Spieler ist es vielleicht sogar besser als noch mal ein Trainingslager oder eine lange Vorbereitung. Das Thema Belastungssteuerung ist natürlich umso wichtiger bei den vielen Spielen, die man hatte. Da hilft es manchmal auch, etwas weniger zu machen, um die Batterien wieder aufzuladen."