Auch knapp vier Monate nach dem blamablen Vorrunden-Aus bei der WM in Katar ist die Mängelliste der deutschen Nationalmannschaft kaum kürzer geworden. In den ersten Länderspielen des Jahres gab es zwar ein zumindest phasenweise ansprechendes 2:0 gegen Peru, aber eben auch ein 2:3 gegen Belgien. Ex-Nationalspieler Lothar Matthäus bescheinigte der Auswahl von Hansi Flick nach der Pleite ein "Komplettversagen" in der ersten halben Stunde. Zwar sah der einstige DFB-Kapitän im weiteren Verlauf der Partie am Dienstagabend auch einige positive Aspekte, doch auch der Bundestrainer musste gestehen, dass es mit Blick auf die Heim-Europameisterschaft im kommenden Jahr "noch viel Arbeit gibt".

Klar ist: Bei den kommenden Lehrgängen werden einige dieses Mal nicht berücksichtigte Kräfte wie Ilkay Gündogan, Niklas Süle, Antonio Rüdiger oder Leroy Sané in den Kader zurückkehren. Ob sich einer der sechs Neulinge um den defensiv anfälligen Dortmunder Marius Wolf nachhaltig bei Flick festspielen konnte, scheint offen und wird in Teilen auch davon abhängen, welche Youngster im kommenden Sommer bei der U21-EM zum Aufgebot gehören sollen. Flick wird in jedem Fall mächtig puzzeln müssen, um beim EM-Eröffnungsspiel am 14. Juni 2024 in München eine schlagkräftig Mannschaft aufs Feld zu schicken. Zudem gilt es, die Herzen der Fans durch leidenschaftliche und kämpferische Auftritte zurückzugewinnen. Im zweiten Durchgang gegen Belgien gelang zumindest dies in Ansätzen.

Lahm fordert beim Heim-EM ein "Wir-Gefühl"

"Man muss eine Mannschaft sehen, die sich auf dem Feld unterstützt und zeigt, dass sie auch für die Leute vor dem Fernseher oder im Stadion spielt. Ich glaube, dass das enorm wichtig ist", hatte EM-Turnierdirektor Philipp Lahm zuletzt im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), dem auch der SPORTBUZZER angehört, betont: "Das Wichtigste ist, ein Wir-Gefühl zu schaffen." Knallharten Wettkampfbedingungen muss sich die Nationalmannschaft dabei zumindest auf dem Papier vorerst nicht aussetzen. Als Gastgeber ist das Team automatisch für die Europameisterschaft qualifiziert. Folglich gibt es bis zum Start der Veranstaltung lediglich Testspiele zu bestreiten.

Programm bis zum Start der EM 2024: So geht es für das DFB-Team weiter

Offiziell hat der DFB das Programm für die nächsten Monate noch nicht bekanntgegeben. Doch es gibt in vielen Fällen klare Prioritäten, wie es für Flicks Mannschaft in den kommenden Monaten weitergeht. Der SPORTBUZZER gibt einen Überblick darüber, gegen wen das Nationalteam wann und wo voraussichtlich testen wird. Alle Termine, Gegner und Spielorte sind allerdings noch nicht offiziell bestätigt.

• 12. Juni: Deutschland - Ukraine in Bremen
• Mitte Juni: Deutschland - Uruguay in Gelsenkirchen, Frankfurt/Main oder Berlin
• Mitte Juni: Polen - Deutschland in Warschau
• September: Deutschland - Frankreich in Dortmund; weitere Partie in Wolfsburg (Gegner offen)
• Oktober: USA-Reise - voraussichtlich mit Spielen gegen die USA und Mexiko an der Ostküste
• 21. November: Österreich - Deutschland in Wien