Nationalspieler Toni Kroos hat sich angesichts der Diskussion um eine europäische Superliga grundsätzlich kritisch über immer neue Wettbewerbe geäußert. "Am Ende der Tage sind wir von diesen ganzen zusätzlichen Sachen, die erfunden werden, (...) irgendwie nur die Marionetten von FIFA und UEFA", sagte Kroos in dem am Mittwoch erschienenen Podcast "Einfach mal Luppen", in dem er mit seinem Bruder Felix über Fußball diskutiert. Wettbewerbe wie die Nations League oder die angedachte Erweiterung der Klub-WM seien geplant, "um finanziell alles rauszusaugen, natürlich auch körperlich alles rauszusaugen aus jedem einzelnen Spieler."
Auch eine milliardenschwere europäische Superliga lehnt Kroos ab. Zwar seien solche Wettbewerbe sportlich sicherlich spannend. Würden allerdings die Topklubs nur noch in der Superliga gegeneinander antreten, schauten kleinere Vereine "in die Röhre" und die Kluft zwischen Groß und Klein werde noch größer. Der Mittelfeldspieler von Real Madrid meinte daher: "Es ist auch mal gut, gewisse Dinge so zu lassen, wenn sie gut sind." Mit den bestehenden Ligen und den internationalen Wettbewerben habe man "Top-Produkte", sagte der Weltmeister von 2014.



Gerüchte um eine europäische Super-Liga waren zuletzt wieder aufgekommen. Unter anderem hatte der scheidende Barcelona-Präsident Josep Bartomeu bei seinem Rücktritt behauptet, dass der spanische Vize-Meister Plänen zu einer solchen Liga offiziell zugestimmt habe. Andere Klub-Bosse reagierten verhalten. Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge erklärte etwa, er habe "keinen Kenntnisstand" über solche Pläne.