Christian Seifert hat sich in einem Interview der Sport Bild zur vermeintlich fehlenden Konkurrenz für Serienmeister FC Bayern München in der Bundesliga geäußert. "Es bräuchte dafür drei, vier Mannschaften, die in der Lage sind, um die Meisterschaft mitzuspielen", sagte Seifert. Zwei Vorschlägen, den Titelkampf spannender zu gestalten, steht Seifert jedoch skeptisch gegenüber. Den Meistertitel in Play-offs zu vergeben, erteilte der Funktionär eine Absage. "Weil sie meiner Meinung nach nur in geschlossenen Systemen ohne Auf- und Abstieg funktionieren", begründete er. Auch eine Umverteilung der TV-Gelder hält Seifert nicht für realistisch. "Gleiches TV-Geld für alle führt sicherlich nicht zu einem spannenderen Wettbewerb an der Spitze", meinte Seifert. Es sei unrealistisch, alle Gelder dem Zweiten, Dritten und Vierten zu geben.
Seifert übt Kritik an deutschem Europa-League-Abschneiden
Auch zum Abschneiden der deutschen Starter in den europäischen Wettbewerben nahm Seifert Stellung. Insbesondere die Bilanz der Bundesligisten hält der DFL-Mann für ausbaufähig. Es gebe "wenig Argumente, das Abschneiden der deutschen Klubs schönzureden. Da ist viel zu wenig rausgekommen, wenn man sich die finanziellen Mittel ansieht", so Seifert. Über die Ausbeute mit zwei Champions-League-Halbfinalisten (RB Leipzig und FC Bayern) und Bayer Leverkusen als Europa-League-Viertelfinalist in der vergangenen Saison habe er sich jedoch sehr gefreut.



Leipzig war im Finalturnier von Lissabon am späteren Finalisten Paris Saint-Germain gescheitert (0:3), die Münchener gewannen durch ein 1:0 über den französischen Meister mit dem deutschen Trainer Thomas Tuchel den Titel. In der Europa League war für Leverkusen als letztes deutschen Team in der Runde der letzten Acht gegen Inter Mailand Endstation.
Seifert lobte auch das Format, die Königsklasse im Turniermodus zuende zu spielen. Ob es jedoch zukunftsfähig ist, muss seiner Meinung nach die Kluborganisation ECA entscheiden, die bei weniger Spieltagen wohl mit finanziellen Einbußen rechnen müsste. "Es wäre jetzt auch mal an der ECA, zu erklären: Ja, wir schrauben unsere finanziellen Erwartungen zurück und sind bereit, über solch eine Änderung nachzudenken."