Die Deutsche Fußball Liga hat die Vereine zum Stillschweigen über die Ergebnisse der Tests auf den Coronavirus aufgefordert und nimmt die öffentliche Kommunikation selbst in die Hand. Das Präsidium der Dachorganisation der 36 Profi-Klubs in der 1. und 2. Liga tagte an diesem Montag. Das Ergebnis: Zehn Infektionsfälle konnten identifiziert und den Gesundheitsämtern gemeldet werden. "Die entsprechenden Maßnahmen, zum Beispiel die Isolation der betroffenen Personen inklusive Umfelddiagnostik, wurden durch die jeweiligen Klubs nach den Vorgaben der örtlichen Gesundheitsbehörden unmittelbar vorgenommen", teilt die DFL in einem Schreiben mit.



Eine zweite Testwelle werde in dieser Woche durchgeführt – auch hier könne es zu vereinzelten positiven Testergebnissen kommen, zumal eine der Aufgaben dieses zweiten Durchgangs darin bestehe, die Wahrscheinlichkeit nie gänzlich auszuschließender "falsch negativer" Befunde zu senken. Die DFL werde auch nach dieser zweiten Testwelle über die Ergebnisse informieren.
Trainingslager unter Quarantäne-Bedingungen
Neben den beiden Testwellen, die Teil des Hygienekonzepts der DFL sind, wurde in Abstimmung mit dem Bundesarbeitsministerium nun auch "ein verpflichtendes Trainingslager unter Quarantäne-Bedingungen vor einer möglichen Fortsetzung des Spielbetriebs" integriert. Sobald das Mannschaftstraining gestartet wird, sind zudem unabhängig von der Wiederaufnahme des Spielbetriebs zwei Tests pro Woche in regelmäßigen Abständen vorgesehen.
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Bereits am Montagvormittag hatte der Kicker eine interne E-Mail von DFL-Direktor Ansgar Schwenken an die Vereine veröffentlicht, in der die Liga die Klubs dazu anhält, die Kommunikation der Testergebnisse generell dem Dachverband zu überlassen. "Wir empfehlen, bis dahin von eigenen Verlautbarungen abzusehen und auf diese zu verweisen", heißt es in dem Schreiben unter anderem.
Positive Tests beim 1. FC Köln
Am Wochenende hatten drei positive Tests beim 1. FC Köln - zwei Spieler und ein Betreuer - für viel Wirbel gesorgt. Eine zweite Testreihe am Sonntag brachte nach Angaben des Klubs durchgehend negative Befunde. Einige Vereine hatten ihre Ergebnisse veröffentlicht oder Medienberichte darüber bestätigt. Vom FC Augsburg, Borussia Mönchengladbach und RB Leipzig gab es bisher keine Informationen.
Nächste Konferenz in Berlin am Mittwoch
Im DFL-Konzept zur Fortführung der Saison stand von Anfang an: "Keine automatische Meldung eines positiven Falles an die Presse, da Krankheitsverifizierung sowie die klare Dokumentation der vermutlichen Übertragungswege im Vordergrund stehen." Die DFL hofft am Mittwoch bei der Konferenz der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel auf die Entscheidung, die Bundesliga-Spielzeit noch im Mai ohne Zuschauer fortsetzen zu können.
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