Die Deutsche Fußball Liga (DFL) bereitet sich intensiv auf die bevorstehende Ausschreibung der Medienrechte der Bundesliga und 2. Liga vor. Die aktuellen Verträge laufen im Sommer 2025 aus – und schon jetzt geht es um den nächsten Milliarden-Deal für den vierjährigen Zeitraum ab der Saison 2025/2026 bis einschließlich 2028/2029. Erste Details sind nun vom Branchenmagazin Spobis veröffentlicht worden. In den Planungen der DFL und ihren 36 Klubs scheint demnach durchaus Bewegung im Vergleich zur laufenden Rechteperiode zu sein.
Künftig dürfte es grundsätzlich wieder möglich sein, dass ein einzelner Anbieter alle TV-Rechte an der Bundesliga erwirbt. Das war zuletzt durch das Kartellamt verboten, es gilt die sogenannte "No-Single-Buyer-Rule". Dadurch hatte sich letztlich die aktuelle Aufteilung zwischen dem Pay-Anbieter Sky (Spiele am Samstag) und der Streamingplattform DAZN (Freitag und Sonntag) ergeben. Für die neue Ausschreibung sieht die DFL - sofern kartellrechtlich gestattet - vor, die Übertragungsrechte aller Erstliga-Partien wieder an nur einen Sender zu verkaufen.
Ende der "No-Single-Buyer-Rule" möglich
Das Ende der "No-Single-Buyer-Rule" würde die Möglichkeit für zahlreiche Interessenten bieten, einen Großangriff zu starten. Nach Informationen des SPORTBUZZER, dem Sportportal des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND), steigen damit die Chancen, dass sich US-Riesen wie Apple und Amazon noch stärker für Bundesliga-Medienrechte interessieren.
Eine weitere weitreichende Neuerung: Englische Wochen könnten komplett entfallen. Die Spiele an Dienstagen und Mittwochen werden gestrichen und durch eine kürzere Winterpause ersetzt. Den Spielplan betreffend sollen außerdem fünf Partien mehr am Sonntagabend um 19.30 Uhr angepfiffen werden, um die deutschen Europapokalstarter weiter zu entlasten.
Im Rahmen der neuen Ausschreibung könnten die Pay-TV-Sender und Streamingdienste zur besseren Planbarkeit bei einer größeren Anzahl von Spielen direkten Einfluss auf die Terminierung haben. Zudem soll es zusätzliche Highlight-Rechte geben.
4,4 Milliarden Euro für Bundesliga-Rechte
Derzeit erlöst die DFL für den Vierjahreszyklus insgesamt 4,4 Milliarden Euro, die an die 36 Profiklubs ausgeschüttet werden. Die derzeit gültigen Rechtevereinbarungen wurden im Sommer 2020 kurz nach Ausbruch der Corona-Pandemie geschlossen, wodurch die etwa gleichbleibenden Einnahmen aus den TV-Verträgen als großer Erfolg des damaligen Liga-Chefs Christian Seifert galten.