10. September 2019 / 12:37 Uhr

Die Emotionen bremsten den Eckernförder SV aus

Die Emotionen bremsten den Eckernförder SV aus

Max Brosta
Kieler Nachrichten
Ratlos: ESV-Coach Maik Haberlag (li.) und sein Co-Trainer André Witte beobachten das Geschehen.
Ratlos: ESV-Coach Maik Haberlag (li.) und sein Co-Trainer André Witte beobachten das Geschehen. © Reinhard Gusner
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Hängende Köpfe, Ernüchterung. Das war nichts – wieder einmal. Der Eckernförder SV musste am vergangenen Sonntag am siebten Spieltag der Fußball-Oberliga bereits die sechste Niederlage schlucken. Gegen Mitaufsteiger Husumer SV setzte es vor heimischem Publikum die nächste Schlappe.

1:4 hieß es aus Sicht der Schwarz-Weißen. Damit hat der ESV nun in vier von sieben Spielen vier oder mehr Gegentore kassiert. Insgesamt 25-mal musste die Mannschaft von Trainer Maik Haberlag den Ball schon aus dem eigenen Tornetz fischen. Es ist nur einer von mehrere Gründen, warum der ESV mit nur einem Zähler auf den Abstiegsplätzen festhängt und bereits fünf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer hat.

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Dabei wurde gegen die Husumer SV deutlich, dass sich der Eckernförder SV im Vergleich zu den vergangenen zwei HSV-Spielen in der Landesliga, die der ESV mit 0:4 und mit 2:4 verlor, weiterentwickelt hat. „Das Ergebnis fiel dieses Mal aber deutlich zu hoch aus“, wusste Haberlag. Doch davon können er und seine Mannschaft sich nichts kaufen. „Wir haben uns weiterentwickelt, ja. Aber das Ergebnis spricht leider nicht dafür. Fußball ist immer noch ein Ergebnissport“, betonte der ESV-Trainer, der auch in diesem Spiel gesehen hat, dass phasenweise mehr drin gewesen wäre. Trotzdem lagen die Schwarz-Weißen zur Pause mal wieder zurück. Mit einem 0:2 ging es in die Kabine. „Aber gerade nach dem 0:1 waren wir besser in der Partie, sind auch immer besser reingekommen“, so Haberlag, der seiner Mannschaft in der Pause neuen Mut verlieh.

Haberlag: „Wir schießen einfach keine Tore und machen nichts aus unserer Überlegenheit.“

„Da geht noch was.“ Mit diesem Gefühl kamen die Hausherren wieder auf den Platz und zeigten gerade in der Anfangsphase, was in ihnen steckt. Mutig, druckvoll und mit voller Leidenschaft erspielte sie sich zahlreiche Torchancen, vergab aber zwei Hundertprozentige. „Wir haben so viel Druck gemacht, dass die Husumer am Ende sogar das Tor für uns schießen“, erklärte Haberlag zum zwischenzeitlichen 1:2. Es lief, der ESV war dran. Und es kam aus ESV-Sicht sogar noch besser: Husum-Akteur Luca Steen sah nach einem groben Foulspiel an Leon Knittel die Rote Karte. Auch HSV-Trainer Torsten Böker wurde aufgrund von verbalen Entgleisungen mit „Rot“ des Platzes verwiesen.

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Der Bordesholmer Malte Petersen (li.) versucht, Inters Shpend Meshekrani vom Ball zu trennen. ©

Ein Momentum, das dem ESV hätte Auftrieb verleihen sollen – eigentlich. Aber die Eckernförder konnten solche Momente wieder einmal nicht für sich nutzen, keine Kraft aus ihnen ziehen. „Wir haben durch die Emotionen, die nach den Roten Karten ins Spiel kamen, völlig unsere Marschroute verloren“, analysierte Haberlag. Doch die Erklärung dafür ist noch ist viel einfacher. „Wir schießen einfach keine Tore und machen nichts aus unserer Überlegenheit. Das ist zu wenig“, ärgerte sich der ESV-Coach. Stattdessen kam die Husumer SV noch zweimal vors Tor und traf zweimal eiskalt. Der Eckernförde SV kämpfte und zeigte gerade in Halbzeit phasenweise eine überaus gute Leistung. Doch am Ende reichte es nicht – mal wieder.

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