Früher hieß die Europa League noch UEFA-Cup, und statt einer Quali-Runde wurde im Sommer der „UEFA Intertoto Cup“, kurz „UI-Cup“ ausgespielt – mit dem VfL Wolfsburg als zwischenzeitlichem Dauergast. Thun, Perugia, Auxerre, Dupniza, man kam ganz schön rum – aber den Sprung in den UEFA-Cup schaffte Wolfsburg auf diesem Weg nie. Jetzt muss der VfL wieder eine spätsommerliche Europa-Ehrenrunde drehen, die eine ganze Menge Probleme mit sich bringt. Vor allem weil sich im September, unmittelbar nach einer durch die alte Europa League und die Länderspiele gestörten Vorbereitung, die Termine ballen.
VfL Wolfsburg gegen die Bayern - Die Bilder
Ohne Platz sieben kleinreden zu wollen: Das hätte der VfL sich sparen können – wenn er im eigenen Stadion zumindest durchschnittlich erfolgreich gewesen wäre. Nur vier Heimsiege, das ist keine statistische Kuriosität, das ist ein Problem. Gegen keines der letzten vier Teams der Tabelle gab es einen Erfolg in der VW-Arena – weil der VfL sich schwertat, Lösungen zu finden, wenn der Gegner ein bisschen abwartender spielte. Und so heißt es jetzt: Weil es daheim nicht klappte, gibt es ein paar Reisen mehr.



Ansonsten war vieles gut – die Mannschaft wirkte auch nach Rückschlägen stabil, der Trainer hat sich mehr und mehr an die Liga gewöhnt. Der Kader, das ist zu erwarten, wird sich angesichts der vielen Corona-Unwägbarkeiten zur kommenden Saison nicht groß verändern – und der VfL hat reichlich Spieler mit Entwicklungspotenzial, von Schlager bis Mbabu, von Brekalo bis Otavio. Das darf Mut machen, auch für bessere, erfolgreichere und dann hoffentlich auch bald wieder stimmungsvollere Heimspiele.
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