22. Oktober 2020 / 18:07 Uhr

Dietmar Hamann kritisiert BVB-Trainer Lucien Favre: "Versteht Mannschaft nicht mehr"

Dietmar Hamann kritisiert BVB-Trainer Lucien Favre: "Versteht Mannschaft nicht mehr"

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
 Für Sky-Experte Dietmar Hamann (rechts) wirkt BVB-Trainer Lucien Favre ratlos
Für "Sky"-Experte Dietmar Hamann (rechts) wirkt BVB-Trainer Lucien Favre ratlos © imago images/ULMER Pressebildagentur/MIS/Montage
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Die Leistung von Borussia Dortmund bei der 1:3-Niederlage im Champions-League-Spiel gegen Lazio Rom hat "Sky"-Experte Dietmar Hamann nachhaltig schockiert. In seiner Kolumne für den Pay-TV-Sender kritisiert der ehemalige Bayern-Spieler vor allem Trainer Lucien Favre.

Von null auf (Mini-) Krise! Borussia Dortmund steht nach der schwachen Leistung bei der 1:3-Niederlage gegen Lazio Rom am Dienstag vor dem Revierderby gegen Schalke 04 (Samstag, 18.30 Uhr, Sky) unter Druck. Die Mannschaft von Trainier Lucien Favre muss gegen S04 ein anderes Gesicht zeigen als in Rom. Dietmar Hamann zeigt sich in seiner Kolumne für Sky regelrecht "schockiert" ob der BVB-Leistung gegen Ciro Immobile und Co.. "Ich konnte es nicht fassen", schreibt der ehemalige Bayern-Profi. "Mir macht die Dortmunder Entwicklung etwas Sorgen, weil sie unberechenbar geworden sind." Vor allem Dortmund-Trainer Lucien Favre gibt Hamann Fragen auf.

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So habe der Schweizer Coach des BVB noch am Samstag beim 1:0-Sieg in Hoffenheim, als er zahlreiche Stammspieler draußen gelassen hatte, den Konkurrenzkampf bei den Dortmundern gefördert. "Für den Kader ist dieser Konkurrenzkampf unheimlich wichtig. Sie haben konsequent und gut organisiert gespielt und relativ souverän gewonnen", kommentiert Hamann, der nach dem Spiel von einem "großen Schritt" in Bezug auf die Mannschaft gesprochen hatte.

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Dann kam es zum BVB-Debakel gegen Lazio. Die Reaktionen der Verantwortlichen nach dem Spiel hätten "viel ausgesagt", meint Hamann. "Das Interview mit Lucien Favre hat mir gezeigt, dass er ratlos ist." So klagte Favre nach dem 1:3 unter anderem: "Ich habe heute nicht viel Gutes gesehen. Wir waren nicht da und nicht bereit, gemeinsam zu verteidigen. Ich bin sehr enttäuscht.“ Angesichts dessen kommt Hamann zum Schluss: "Der Trainer versteht seine Mannschaft nicht mehr." Für die Dortmunder Niederlage gebe es trotz der Ausfälle von zahlreichen Abwehr-Spielern wie Manuel Akanji oder Emre Can "keine Erklärung".

Hamann stellt sogar die generelle Fähigkeit des BVB, Titel zu gewinnen, infrage: "Ich glaube, dass die Unberechenbarkeit im negativen Sinn den BVB-Verantwortlichen große Sorgen bereitet", so Hamann. "Punktuell zeigen sie immer wieder, wozu sie in der Lage sind, aber die fehlende Konstanz ist ein riesiges Problem. Du kannst so keine Titel gewinnen." Zudem sei bei den Dortmundern kein "Hunger" wie beim Rivalen FC Bayern zu erkennen. "Wenn man sich anschaut, mit welchem Hunger und Willen sich Kimmich bei Bayern gegen Atlético (4:0) den Ball vor dem 1:0 von Coman erkämpft hat - so einen Einsatz habe ich bei den Dortmundern in Rom nicht gesehen", kritisiert der Ex-Nationalspieler. "Ich habe in 90 Minuten nicht ein Tackling gesehen wie das von Kimmich gegen Atletico. Bei Bayern sind alle heiß, bei Dortmund war es in Rom keiner. Das kann nicht sein."

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Gegen den seit 20 Bundesliga-Spielen sieglosen FC Schalke steht der BVB nun in der Bringschuld. "Wir erwarten eine Reaktion", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc am Donnerstag - und die erwartet auch Hamann. "Sie spielen gegen einen verwundeten Gegner, der seit 20 Spielen nicht gewonnen hat. Sie müssen den Anspruch haben, dort dominant zu sein und zu gewinnen."

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