Direkt nebeneinander haben Karl-Heinz Rummenigge und Dietmar Hopp die letzten Minuten der in jeder Hinsicht bemerkenswerten Partie zwischen der TSG Hoffenheim und dem FC Bayern am Spielfeldrand verbracht. Der Boss des FCB und der Mäzen der Kraichgauer demonstrierten Einigkeit. Die Spieler auf dem Feld ließen die Schlussphase der Partie, in der die Münchner deutlich mit 6:0 führten, einfach teilnahmslos zu Ende gehen. Zuvor hatten die Fans des deutschen Rekordmeisters im Gästeblock ein Banner hochgehalten, das den Mäzen aufs Übelste verbal angegriffen hatte.
Schmähungen gegen Hopp: Hoffenheim und Bayern stellen das Fußballspielen ein
Die gesamte Chef-Etage der Bayern um Rummenigge, Vorstandsmitglied Oliver Kahn und Sportdirektor Hasan Salihamidzic waren sich nach dem verunglimpfenden Plakat in die Kurve der Münchner Fans gegangen, um die Situation zu beruhigen. Die Spieler beider Teams hatten zeitweise den Platz verlassen, die Partie war minutenlang unterbrochen. Direkt, nachdem das Banner in der Kurve zu sehen war, nahm Rummenigge Hopp auf der Tribüne in den Arm.
Auch bei Borussia Dortmund hatten die Zuschauer für einen weiteren Eklat gesorgt. Die BVB-Fans hielten ein ebenfalls verunglimpfendes Plakat gegen Hopp hoch. In Dortmund wurde die Partie ebenfalls unterbrochen. Es gab eine Stadion-Durchsage, bei der darauf hingewiesen wurde, dass die Partie deswegen abgebrochen werden könnte - ein gellendes Pfeifkonzert war die Reaktion der BVB-Anhänger.


Weitere Entgleisungen nach Gladbach-Eklat
Zum Hintergrund: In der vergangenen Woche hatte es beim Spiel der Hoffenheimer gegen Gladbach (1:1) erneut ein Banner mit Hopp im Fadenkreuz gegeben. Borussen-Sportdirektor Max Eberl hatte anschließend erste interne Konsequenzen gezogen. "Wir haben entschieden, dass wir den Platz verlassen werden, wenn so etwas noch einmal passiert", sagte Sportdirektor Max Eberl am Donnerstag. Eberl betonte, dass Borussia für Vielfalt und Toleranz stehe und gegen Abgrenzung und Hetzjagd sei. "Dafür steht unser Verein und damit wollen wir ein klares Zeichen setzen", sagte Eberl.