14. November 2022 / 17:52 Uhr

Diversity-Botschaft bis Götze-Rolle: Was das DFB-Team beim Abflug ins WM-Abenteuer beschäftigt

Diversity-Botschaft bis Götze-Rolle: Was das DFB-Team beim Abflug ins WM-Abenteuer beschäftigt

Heiko Ostendorp
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Die deutsche Nationalmannschaft reiste am Montag zum WM-Trainingslager in den Oman.
Die deutsche Nationalmannschaft reiste am Montag zum WM-Trainingslager in den Oman. © IMAGO/Schüler (Montage)
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Die schwierige Mission der deutschen Nationalmannschaft bei der umstrittenen WM in Katar hat mit dem Flug ins Kurztrainingslager im Oman begonnen. Ein erstes Zeichen setzte der DFB-Tross mit einer Botschaft auf dem Flieger.

Das Megasportevent am sonnigen Sonntag ließen sich viele Nationalspieler nicht entgehen. Bei der ersten NFL-Partie auf deutschem Boden in der Münchner Allianz-Arena schauten nicht nur Bayern-Stars wie Thomas Müller und Jamal Musiala vorbei, um Football-Legende Tom Brady live in Aktion zu sehen. Unter anderem saßen auch die Weltmeister Mats Hummels und Christoph Kramer auf der Tribüne – sie fanden im aktuellen WM-Kader allerdings keine Berücksichtigung und fehlten entsprechend am Montag beim Abflug des DFB-Teams in den Oman.

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Genau wie Marc-André ter Stegen. Deutschlands Nummer zwei musste aufgrund einer Magen-Darm-Erkrankung zunächst in Frankfurt bleiben, von wo aus Hansi Flick mit seinen 25 Spielern nach Maskat abhob und noch mal ein Zeichen setzte. Der Lufthansa-Airbus trug den Slogan "Diversity wins" ("Diversität siegt"), dazu waren Figuren mit unterschiedlichen Hautfarben auf dem Rumpf der Maschine abgebildet. Diese Aktion soll nicht die einzige bleiben, wie Kapitän Manuel Neuer ankündigte: "Wir werden unsere Werte auch bei der WM vertreten." Der DFB-Tross muss in den nächsten Tagen und Wochen einen Spagat hinbekommen: einerseits volle Konzentration auf den sportlichen Erfolg, andererseits auch Botschafter sein und Signale senden gegen die vielen Dinge, die im Ausrichterland Katar nach wie vor schieflaufen.

Und auch beim letzten Test am Mittwoch (18 Uhr, RTL) gegen den Oman steht der Bundestrainer vor einem Zwiespalt. Einerseits würde er sich gerne seine Neulinge wie Niclas Füllkrug oder Youssoufa Moukoko anschauen, andererseits müsste er mit seiner potenziellen Startelf noch mal gewisse Abläufe einstudieren, denn: Die Zeit ist so knapp wie noch nie, eine echte Vorbereitung gibt es in diesem Jahr nicht. Bereits eine Woche später muss die DFB-Elf gegen die unbequemen Japaner zum WM-Auftakt (23. November, 14 Uhr, ZDF und Magenta TV) voll da sein. Die Partie könnte in der Gruppe mit Spanien und Costa Rica gleich zum Knackpunktspiel werden – mit einem unerwarteten Mann in der Startelf?

Welche Rolle nimmt Rückkehrer Götze ein?

Gegen den Oman wird Flick genau hinschauen, wie weit Thomas Müller nach seinen Wehwehchen und Corona-Ausfällen ist. Eigentlich hat er den Münchner Gute-Laune-Bären für die zentrale Position hinter den Spitzen eingeplant. Doch genau dort zeigt aktuell ein anderer, wo der Hammer hängt. Während seine Kollegen Football schauten, zauberte Mario Götze am Sonntag beim 1:1 seiner Frankfurter Eintracht beim FSV Mainz. Für Markus Krösche ist er momentan "mit Abstand der beste offensive Mittelfeldspieler der Bundesliga". Der SGE-Vorstand glaubt: "Mario wird auch bei der WM eine große Rolle spielen können." Weiß er schon mehr?

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Fakt ist, dass der Goldjunge von Rio sich seit Wochen in Topform präsentiert. Er ist Taktgeber, Spielgestalter und Vorlagengeber, sucht zudem immer wieder selbst den Abschluss. "Mario ist einfach ein genialer Fußballer, der Gedankenblitze hat, der viele Dinge intuitiv macht", schwärmt Flick. Für eine Rolle als Bankdrücker hätte er Götze nach fünf Jahren DFB-Abstinenz sicher nicht zurückgeholt – er traut ihm mehr zu. Vielsagend deutete der Bundestrainer bei der Nominierung an, dass ihm sein Kader "viele Möglichkeiten" biete, auch "für die eine oder andere Überraschung". Konkret über Götze sagte er: "Er ist topfit, kann auch dreimal die Woche über 90 Minuten gehen."

So weit wird es bei der WM eher nicht kommen, doch die Chancen auf die ersten Einsatzminuten fast auf den Tag genau fünf Jahre nach seinem letzten Spiel für Deutschland, sind durchaus vorhanden. Am 14. November 2017 bereitete Götze im ersten Spiel nach seiner langwierigen Stoffwechselerkrankung als Joker gegen Frankreich den 2:2-Ausgleich von Lars Stindl mit einem tollen Pass vor. Und genau für solche Aktionen hat Flick ihn nun wieder mit an Bord.

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