Michael Preetz sieht das größte Problem bei Hertha BSC offenbar in der mangelnden mannschaftlichen Geschlossenheit. "Ich glaube nicht, dass es eine Frage des Engagements ist. Es ist eine Frage des Miteinanders", sagte der Manager vor dem Bundesliga-Spiel gegen Werder Bremen am Samstagabend bei Sky: "Wir haben uns im Sommer bewusst für einen Umbruch entschieden und uns erhofft, dass der Prozess in der Mannschaft schneller voran geht. Wenn du in so einem Prozess bist, helfen positive Ergebnisse. Wenn die ausbleiben, dann musst du umso mehr gegen Widerstände ankämpfen."
Und weiter: "Es ist richtig, dass wir viel Geld investiert haben und eine Qualität in den Einzelspielern haben, die ein besseres Ergebnisse hätten vermuten lassen." Es sei bisher jedoch "nicht gelungen, die Mannschaft zu einer Einheit zusammenzuschweißen. Das hindert uns aber nicht daran, unseren Optimismus und unseren Glauben an die Mannschaft zu behalten." Einer der kostspieligen Hochkaräter, die Preetz in den vergangenen Jahren nach Berlin lotste, fehlte gegen Werder im Kader: Der in dieser Spielzeit enttäuschende Stürmer Dodi Lukebakio.



Dies sei "keine disziplinarische Maßnahme", wie der Manager betonte: "Dodi ist aus sportlichen Gründen nicht dabei." Trainer Bruno Labbadia, der selbst unter Druck steht, meinte zu der Personalie: "Spieler, die etwas Besonderes können, mit denen beschäftigt man sich noch mehr. Es war in dieser Saison zu viel - dass er die Dinge nicht umgesetzt hat und das Potenzial nicht umgesetzt hat. Wir waren überhaupt nicht zufrieden mit Köln, aber auch mit der Einwechslung gegen Hoffenheim. Die Trainingsleistung hat auch danach nicht gestimmt. Man muss die Leute auch mal aufwecken."
Wie angespannt die Lage in Berlin ist, war vor der Partie auch vor dem Olympiastadion zu spüren. Bei einer Demonstration forderten rund 250 Fans den Rücktritt von Preetz und der Klub-Führung um Präsident Werner Gegenbauer gefordert. Die Anhänger warfen besonders Preetz auf Plakaten und in Redebeiträgen jahrelanges Missmanagement vor. Die Polizei hatte die Aktion genehmigt und kontrollierte mit mehreren Einsatzkräften die Einhaltung der Corona-Vorschriften.