Dreimal ist er mit Leipzig aufgestiegen, von der 4. bis in die 1. Liga. Wenn er es mit 96 zum vierten Mal schaffen will, muss er sich über das Saisonende hinaus gedulden. „Wir haben leider eine andere Aufgabe als den Aufstieg“, weiß Dominik Kaiser. „Wir müssen Punkte sammeln, um Sicherheit und Konstanz reinzubringen.“
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"Dass die Außendarstellung in den Medien nicht optimal war, ist mir nicht entgangen"
Im Januar kam der 31-Jährige nach Hannover – in einer Situation, in der 96 mal wieder für Schlagzeilen sorgte. „Dass die Außendarstellung von 96 in den Medien nicht optimal war, ist mir nicht entgangen“, sagt Kaiser. Er zieht dabei Parallelen zum Jahr 2012, als er zu RB wechselte. „Ähnlich war es in Leipzig, als ich dort angefangen habe“, erinnert sich Kaiser. „Da gab’s auch viel Gegenwind. Da wurden Aufstiege verpasst, einige Dinge wurden zunächst falsch angegangen.“
Kaiser als Aufbauhelfer eines neuen 96?
Aber gerade diese schwierige Ausgangslage reizt Kaiser. „Ich bin überzeugt, dass Hannover 96 eine sehr gute und interessante Adresse ist, mit der Möglichkeit, aus einem Tal herauszukommen und was richtig Positives zu kreieren. Deshalb habe ich mich bewusst für 96 entschieden.“ Der Mittelfeldspieler sieht sich als Aufbauhelfer eines neuen 96. „Für mich zählt, was an Qualität in der Mannschaft zur Verfügung steht“, sagt er. „Mein Anspruch ist es, in die Rolle als Führungsspieler reinzuwachsen.“



"Muss erstmal meine Form finden"
Dafür hat ihn Trainer Kenan Kocak auch verpflichtet. „Dazu muss ich erst mal Leistung bringen, da kann ich nichts einfordern. Ich muss erst mal meine Form finden, alles Weitere kommt on top“, meint Kaiser. „Ich war in Leipzig Kapitän und einer der Führungsspieler. In meinem Alter kann man die Rolle dann auch ausfüllen.“
Bei 96 stand er zweimal in der Startelf, zuletzt beim 3:1 in Fürth steigerte er sich. „Beim Spiel in Fürth war auch nicht alles tipptopp, es gibt auch bei mir noch Luft nach oben, ich kann mein Level auch weiter steigern“, sagt er. „Es dauert, bis ich die Räume besser finde und generell ein Gefühl bekomme, wie die Mannschaft agiert. Ich bin aber überzeugt, der Mannschaft helfen zu können.“
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Demnächst kommt die eigene Wohnung
Seine private Situation hat ihn nach dem Wechsel aus Kopenhagen auch gefordert, im Hotel mit seiner Frau und der vier Monate alten Tochter Lio-Carlotta. Demnächst werden sie aber eine Wohnung beziehen. Er fühlt sich schon in Mannschaft und Stadt „gut aufgehoben“.
Kaiser ist über den zweiten Bildungsweg Profi geworden. „Ich hatte das nie geplant, Schule und Ausbildung hatten einen höheren Stellenwert.“ Nach dem Abitur begann er ein Sport- und Mathematik-Studium in Heidelberg und spielte nebenher in Hoffenheim. Der jetzige Kölner Trainer Markus Gisdol holte ihn für die Reserve, Ralf Rangnick zu den Profis und dann nach Leipzig. Dort traf er auf den Trainer Alexander Zorniger, der ihn später zu Bröndby IF lotste.
Das sind die restlichen Spiele von Hannover 96 in der Saison 2019/20 in der 2. Bundesliga nach der Corona-Zwangspause:
Die Verbindung nach Leipzig bleibt
Jetzt also Hannover, von wo aus es ein Leichtes ist, bei seinen alten Freunden in Leipzig mal wieder vorbeizuschauen. „Ich habe noch einen sehr engen Draht zu Spielern wie Youssuf Poulsen und dem Verein. Jetzt kann ich öfter mal wieder ein Heimspiel besuchen.“ Und vielleicht sieht man sich sogar mal mit 96 in der Bundesliga wieder.
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