Dortmund. Als Borussia Dortmund und RB Leipzig am Sonntagabend um 17:56 Uhr den Rasen im Signal Iduna Park betraten, begann für zwei alte Hasen im Bundesligageschäft eine neue Ära. Sieben Jahre war es her, das Ralf Rangnick als Trainer bei einem Spiel im Fußball-Oberhaus auf der Bank saß – zuletzt im September 2011 bei Schalke.
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Sein Comeback bei der 1:4-Niederlage gegen den BVB war ein seltsames: „Komisches Gefühl, wenn man das Spiel live erlebt hat und dann auf die Anzeigetafel schaut. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich in den letzten Jahren schon mal so ein groteskes Spiel erlebt habe. Wir haben uns um den Lohn eines richtig guten Auftritts gebracht. Auch wenn´s schwer fällt, müssen wir am Ende das Ergebnis ein bisschen ausblenden“, sagte RB-Trainer Rangnick.
Er hatte sich in Schale geworfen, anders als in der Euro-League-Quali und im Pokal, wo er noch mit Shirt und kurzen Hosen auftrat, trug er zum Bundesligastart einen grauen Pullover und ein weißes Hemd darunter. In den kommenden Monaten will er für seinen Nachfolger Julian Nagelsmann die Teilnahme an der Königsklasse sichern – das Outfit passte.



Sein Gegenüber Lucien Favre, sportlich im schwarzen Polo, stand nach dem frühen BVB-Rückstand ununterbrochen in der Coachingzone, gestikulierte wild. „Sie waren besser als wir, sie waren schneller, besser in den Zweikämpfen. Da haben wir Mühe gehabt. Vor allem in den ersten 25 Minuten“, sagte der Schweizer. Er soll bei den Schwarz-Gelben langfristig wieder für bessere Zeiten sorgen. Drei Jahre war sein letzter Auftritt in der Bundesliga her, damals noch als Chef der Gladbacher.
Die beiden 60-Jährigen, ähnliche Statur, viel Erfahrung, einte das Auf und Ab der Gefühle, in diesem temporeichen Spiel. Rangnick wurde nach dem Ausgleich aktiver an der Seitenlinie. Immer wieder nahm er Rücksprache mit seinen beiden Assistenten Jesse Marsch und Robert Klauß. Es half nichts – 1:3-Rückstand zur Pause.
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Im zweiten Durchgang nahm sich Rangnick seinen Aktivposten Kevin Kampl und den eingewechselten Timo Werner für kurze Anweisungen zur Seite. Die Leipziger konnten die Partie trotz großem Aufwand nicht mehr wenden. Im siebenten Pflichtspiel der Saison stand für Rangnick die erste Niederlage.