11. Februar 2022 / 20:58 Uhr

Dramatik pur in Potsdam: Turbine siegt nach 0:2 noch 4:2 gegen Bayer Leverkusen (mit Galerie)

Dramatik pur in Potsdam: Turbine siegt nach 0:2 noch 4:2 gegen Bayer Leverkusen (mit Galerie)

Christoph Brandhorst
Märkische Allgemeine Zeitung
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Alle auf Melissa Kössler: Die Angreiferin von Turbine Potsdam erzielte das mitentscheidende 3:2. © Saskia Nafe
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Frauen-Bundesliga: Lange sahen die Gäste im Karl-Liebknecht-Stadion wie der Sieger aus. Doch startete Turbine Potsdam eine packende Aufholjagd, die auch Interims-Cheftrainer Dirk Heinrichs begeisterte.

Was die 817 Zuschauer am Freitagabend im Karl-Liebknecht-Stadion erlebten, war an Dramatik kaum zu überbieten. Denn zumindest die Fans, die es mit Turbine Potsdam halten, hatten zunächst nicht viel zu lachen. 0:2 lag ihr Team zum Auftakt des 14. Spieltags der Frauenfußball-Bundesliga gegen Bayer 04 Leverkusen schon zurück, ehe die Turbinen eine Aufholjagd zündeten und mit dem 4:2 (0:1)-Erfolg zumindest vorübergehend auf Platz vier sprangen.

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Zunächst erinnerte einiges an die 0:2-Pleite im Hinspiel aus dem September vorigen Jahres: Turbine spielte, Bayer 04 machte die Tore. Verena Wieder wurde flach bedient und schloss platziert ins rechte untere Eck zur Gästeführung ab (31.). Kurz vor der Pause konnten Potsdams Torfrau Vanessa Fischer und Merle Barth nur mit vereinten Kräften einen zweiten Einschlag verhindern (43.). Auf der anderen Seite hatte Melissa Kössler zuvor schon ein Turbine-Tor auf dem Fuß, scheiterte aber an Friederike Repohls starker Beinabwehr (25.). Gästetrainer Achim Feifel, selbst mal Assistent bei Turbine, reichte das nicht: "Wir hätten noch deutliche führen können", ärgerte er sich.

In Bildern: Turbine Potsdam gewinnt Tor-Spektakel gegen Bayer Leverkusen.

<b>Turbine Potsdam - Bayer 04 Leverkusen 4:2 (0:1).</b> Tore: 0:1 Wieder (31.), 0:2 Nikolic (51.), 1:2 Orschmann (70.), 2:2 Chmielinski (73.), 3:2 Kössler (84.), 4:2 Ehegötz (90.+4). Zur Galerie
Turbine Potsdam - Bayer 04 Leverkusen 4:2 (0:1). Tore: 0:1 Wieder (31.), 0:2 Nikolic (51.), 1:2 Orschmann (70.), 2:2 Chmielinski (73.), 3:2 Kössler (84.), 4:2 Ehegötz (90.+4). © Saskia Nafe

Nach dem Seitenwechsel gab es für die Gastgeberinnen aber den nächsten Tiefschlag: Anna Gerhardt konnte die enteilte Amira Arfaoui im Strafraum nur mit einem Foul stoppen. Fischer ahnte beim Strafstoß von Milena Nikolic zwar die richtige Ecke, doch Leverkusens Torjägerin bekam im Nachschuss die zweite Chance und traf doch noch (51.). "Ich habe ihnen aber gesagt, dass man auch mit einem 2:0 in Potsdam noch nicht gewonnen hat", erklärte Feifel später.

Merle Barths Schuss aus der zweiten Reihe hätte eine passende Antwort sein können, traf aber nur die Querlatte (53.). Auf der Gegenseite wäre ein Tor von Kristin Kögel wohl die Entscheidung gewesen, doch auch dort war Aluminium im Weg (57.). Das glückliche Händchen hatte dann Potsdams Co-Trainer Dirk Heinrichs. Er vertrat den positiv auf das Coronavirus getesteten Chefcoach Sofian Chahed. Die eingewechselte Dina Orschmann drückte den Ball in der 70. Minute zum Anschluss über die Linie. Drei Minuten später Angriff über Außen und in der Mitte erzielte Gina Chmielinski das 2:2 (73.). „Es war ein harter Kampf. In diesem Spiel war alles drin, was man sehen will. Die Tore waren sehr gut herausgespielt. Und unsere zwei Raketen haben vorne gezündet“, freute sich Heinrichs.

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Kössler legt für Cerci auf - und trifft dann selbst

Apropos Raketen: Melissa Kössler lief frei aufs Bayer-Tor zu, legte quer für Nationalmannschafts-Debütantin Selina Cerci, die nur die Latte des leeren Tores traf - aber den hochprallenden Ball köpfte Kössler zum 3:2 über die Linie (84.). In der Nachspielzeit setzte Nina Ehegötz nach Vorarbeit von Cerci sogar noch den 4:2-Schlusspunkt.

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