29. März 2022 / 19:35 Uhr

Dresdner Eislöwen hadern mit unerwartet frühem Saison-Aus

Dresdner Eislöwen hadern mit unerwartet frühem Saison-Aus

Astrid Hofmann
Dresdner Neueste Nachrichten
Eislöwen-Torwart Janick Schwendener spielte eine bombige Hauptrunde, hielt in den Play-offs aber nicht mehr ganz so stark.
Eislöwen-Torwart Janick Schwendener spielte eine bombige Hauptrunde, hielt in den Play-offs aber nicht mehr ganz so stark. © Steffen Manig
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Die Zweitliga-Cracks aus Elbflorenz blicken kritisch auf das gegen Heilbronn verlorene Play-off-Viertelfinale, denken aber auch schon an nächste Saison.

Dresden. Auch zwei Tage nach dem Ausscheiden aus dem Play-off-Viertelfinale überwiegt bei Andreas Brockmann noch die Enttäuschung. „Die sitzt schon tief, das ist gar keine Frage. Da können wir uns die Hauptrunde zuvor mit dem zweiten Platz schönreden, wie wir wollen“, gibt der Trainer der Dresdner Eislöwen zu und fügt an, dass er noch nie in seiner Laufbahn im Viertelfinale ausgeschieden sei.

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„Man muss den Hut vor Heilbronn ziehen“

Freilich hatte sich die im Sommer völlig neu zusammengestellte Mannschaft mit der erfolgreichsten Vorrunde der Vereinsgeschichte den Druck und die gestiegene Erwartungshaltung im Umfeld selbst erarbeitet. Mit 18 Neuzugängen, darunter vielen jungen Spielern, war der Eishockey-Zweitligist im August gestartet. „Wer hätte damals schon gedacht, wo uns der Weg hinführt“, will der erfahrene Chefcoach zugleich nichts schlechtreden.

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Allein die Statistik mit 32 Siegen und 110 Punkten und damit so vielen wie noch nie zuvor, belegt die Leistung der Mannschaft, die erstaunlich schnell zusammengefunden hat. Und das ist nicht zuletzt vor allem auch das Verdienst des Trainers. Steven Rupprich, der nach seinem Karriereende weiter sehr nah am Team ist, sagt: „Die Jungs vertrauen Andi Brockmann und seinem System. Sie wissen einfach, dass alles, was er erzählt, Hand und Fuß hat. Zudem ist er auch ein Typ, der sich nach dem Befinden der Jungs oder auch ihrer Familie erkundigt, also ein Typ, der mit den Spielern kommuniziert.“

Und so ist auch Brockmann trotz aller Enttäuschung stolz auf seine Mannschaft: „Ich bin auch jetzt noch der Meinung, die Jungs haben in den Play-offs einen hervorragenden Job gemacht.“ Alles andere wie die Erzählungen vom Finale seien nur Träumerei gewesen, betont der 54-Jährige, der sich von der Euphorie im Umfeld nie anstecken oder den Blick für die Realität verstellen ließ. Nicht zuletzt seien alle Spiele gegen Heilbronn sehr eng gewesen und man habe schließlich gegen eine sehr gute Mannschaft verloren.

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Das sieht auch der „DEL2-Torhüter des Jahres“ Janick Schwendener so: „Man muss den Hut vor Heilbronn ziehen. Die haben sich das verdient. Sie haben ehrlich und hart gearbeitet. Und durch ihre Härte haben sie unser Spiel ein bisschen auseinandergerissen“, so der gebürtige Schweizer. Er räumt auch ehrlich ein: „Wir haben über die gesamte Serie hinweg vielleicht zu viele Tore bekommen, angefangen bei mir hinten. Ich konnte auch nicht an die Hauptrunde anknüpfen und den Jungs mit dem einen oder anderen Big save helfen.“

„Wir werden den Kopf nicht hängen lassen“

Dass seine junge Mannschaft nicht die härteste Truppe ist, befindet Brockmann, sei ihm schon während der Saison klar gewesen. „Aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass mit Nicklas Mannes, Arne Uplegger und dann Maximilian Kolb unsere drei härtesten Verteidiger gefehlt haben, wir stattdessen mit zwei 19-Jährigen gespielt haben“, will der Coach einen wichtigen Fakt nicht unter den Tisch kehren. Ohnehin sind für den gebürtigen Bad Tölzer nicht nur die reinen Ergebnisse wichtig, „sondern wie hat sich die Mannschaft verhalten, wie haben die Jungs gespielt. Und da kann ich nur sagen, sie haben alles gegeben und können erhobenen Hauptes aus dieser Saison gehen“.

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Gerade die jungen Cracks bereiteten dem Coach viel Freude. „Wenn ich Bruno Riedl zum Beispiel sehe, der nach einem Katastrophenjahr jetzt einen wichtigen Schritt gemacht hat. Aber er kann noch mehr“, ist Brockmann überzeugt. Überhaupt glaubt er, dass alle aus dieser Saison viel lernen können: „Natürlich dürfen wir nicht zufrieden sein. Die Jungs müssen über den Sommer hart arbeiten, bevor es Anfang August wieder losgeht. Unser Ziel muss es sein, nächstes Jahr viel besser zu werden.“

Auch Janick Schwendener betont: „Wir werden den Kopf nicht hängen lassen, sondern unsere Lehren ziehen und gestärkt aus der Sommerpause kommen.“ Und schon jetzt tritt Andreas Brockmann auf die Euphoriebremse: „Nächste Saison geht es bei null los und es wird extrem schwer, das zu wiederholen.“ Am Sonnabend wird es noch eine Abschlussfeier des Teams im Parkhotel geben, bevor es für die Spieler und Trainer nach Hause geht.

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