21. März 2021 / 22:07 Uhr

Dynamo Dresden zu Gast bei 1860 München: Das Wiedersehen der Ehemaligen

Dynamo Dresden zu Gast bei 1860 München: Das Wiedersehen der Ehemaligen

Jochen Leimert
Dresdner Neueste Nachrichten
Dy
Münchens Dennis Erdmann (l.) und der Dresdner Christoph Daferner werden sich am Montagabend wieder begegnen. Im Hinspiel gewann Dynamo mit 2:1 in Dresden. © imago images
Anzeige

Am Montagabend gastiert Dynamo Dresden beim TSV 1860 München. Dabei treffen im Stadion an der Grünwalder Straße nicht nur zwei Traditionsvereine, sondern obendrein Spieler aufeinander, die auch schon für den anderen Verein gekickt haben.

Dresden. 1860 München gegen Dynamo Dresden - viel mehr Tradition auf einem Haufen geht in der 3. Fußball-Liga eigentlich kaum. Doch interessant und brisant ist das Duell der beiden Ex-Meister aus den Freistaaten Bayern und Sachsen nicht nur wegen der großen Vergangenheit beider Kultklubs und der Tabellensituation, sondern auch weil auf beiden Seiten Spieler mitwirken, die auch schon für den jeweils anderen Verein die Töppen geschnürt haben. Eine Extraportion Motivation ist da bei dem einen oder anderen ganz sicher dabei.

Anzeige

Auf Seiten der Dresdner sind es gleich fünf Spieler, die eine Sechziger-Vergangenheit haben. Christoph Daferner, Philipp Hosiner, Jonathan Meier und Patrick Weihrauch spielten im Nachwuchs für die "Löwen", Yannick Stark war in der 2. Bundesliga für die Münchner am Ball. Der heutige Dresdner Vizekapitän bestritt von 2013-2015 im Unterhaus 44 Einsätze für den TSV, schoss dabei vier Tore. Dreimal war der Darmstädter Jung auch im DFB-Pokal für die Oberbayern aktiv.

DURCHKLICKEN: Die Bilder zum Hinspiel gegen 1860

Die SG Dynamo Dresden gewinnt gegen 1860 München mit 2:1. Zur Galerie
Die SG Dynamo Dresden gewinnt gegen 1860 München mit 2:1. ©

Er war einst vom FSV Frankfurt an die Isar gekommen, ging von dort heim ans Böllenfalltor. Nach seiner Schulterverletzung ist der 30-Jährige jetzt wieder fit und könnte am Montagabend in München zum Einsatz kommen. Im Hinspiel sorgte er mit dem 1:1-Ausgleich dafür, dass Dynamo gegen seinen Ex-Verein zurück in die Spur fand. Am Ende gewann die Kauczinski-Elf das enge, lange spannende Kräftemessen mit 2:1.

Hosiner mit guten Erinnerungen

Bis auf den noch in der Reha steckenden Patrick Weihrauch, der 2007 aus Fürstenfeld in die Sechziger-Jugend kam und 2010 zur U17 des FC Bayern wechselte, könnten auch alle anderen Ex-"Löwen" im Dynamo-Kader in Giesing mitspielen. Christoph Daferner, der 2014 vom FC Augsburg zur U17 des TSV 1860 kam und drei Jahre später zum SC Freiburg weiterzog, ist im Sturm derzeit gesetzt. Der zehnfache Torschütze könnte von Philipp Hosiner (9 Saisontreffer) Unterstützung erhalten, wenngleich zuletzt Pascal Sohm den Vorzug vor dem Österreicher erhielt. In München würde der Burgenländer aber besonders gern spielen, war er doch 2006 bis 2009 drei Jahre lang ein "Blauer", ehe er in Sandhausen anheuerte.

Anzeige

An die Zeit im hellblauen TSV-Dress hat er gute Erinnerungen: "Ich habe drei tolle Jahre dort gehabt, bin dankbar, dass ich die gute Ausbildung der ,Löwen' genießen konnte", sagte Hosiner jetzt in einem Interview Magentasport. Jonathan Meier freut sich auch auf die Partie, denn er lernte bei 1860 das Fußball-Abc, ehe er 2014 zur Bayern-Jugend wechselte. Der Linksaußen ist bei Dynamo derzeit auch eine feste Größe, er hat als Leihspieler des FSV Mainz seit dem 6. Spieltag alle Partien absolviert, insgesamt schon 25 Pflichtspiele im SGD-Trikot runtergespult.

Bei den Münchnern wird höchstens einer von zwei Ex-Dynamos am Montagabend auf dem Platz stehen: Da Quirin Moll noch eine Weile verletzt ist, könnte nur Dennis Erdmann gegen die Sachsen mitkicken. Der aus Frechen bei Köln stammende Innenverteidiger, der 2014 bis 2015 für Dynamo 24 Drittliga-Einsätze und vier Partien in DFB- und Landespokal bestritt, ist nach seinem Platzverweis beim 0:1 in Duisburg wieder spielberechtigt und hofft nach seiner Sperre in Halle und einer Denkpause in Lübeck auf Rückkehr in die Münchner Startelf.

Moll seit Januar verletzt

Dass er an der Wedau mit einer Notbremse gegen Aziz Bouhaddouz den spielentscheidenden Elfmeter verursachte, hat er weggesteckt: "Es ist nicht so, dass ich mich drei Tage danach in die Isar stürzen wollte", so Erdmann bei Magentasport, "ich habe mich bei den Jungs entschuldigt". Der als Raubein geltende Rheinländer (21 Saisonspiele/ 2 Tore) würde nur zu gern gegen Dynamo mitspielen, wenn ihn Trainer Michael Köllner in diesem Spiel lässt: "Wir sind heiß drauf. Wir wissen, dass es für uns wahrscheinlich die letzte Möglichkeit ist, noch mal oben ranzustoßen."

Der Dachauer Quirin Moll, der 2014 bis 2016 für Dynamo kickte, kann indes definitiv nur zuschauen, denn er zog sich im Januar beim Spiel gegen Ingolstadt einen Kreuzbandriss zu. Der defensive Mittelfeldspieler war 2016 einer der Helden, die mit der Sportgemeinschaft unter Trainer Uwe Neuhaus den Zweitliga-Aufstieg schafften. Er wechselte aber im gleichen Jahr nach Braunschweig, 2018 dann nach München, wo er einst schon bei den Bayern-Bubis gekickt hatte und wieder den heimatlichen Dialekt sprechen kann.

Die Partie im Stadion an der Grünwalder Straße wird er sicher aus nächster Nähe verfolgen, wenngleich seine ehemaligen Mitspieler bei Dynamo - Niklas Kreuzer und Marco Hartmann - derzeit auch verletzt sind. Mit Patrick Wiegers ist aber noch ein dritter Ex-Kamerad im Dresdner Kader verblieben, der auf dem Spielberichtsbogen als Reservist auftauchen wird.

Anzeige: Erlebe das DFB-Pokalfinale zwischen RB Leipzig und Eintracht Frankfurt auf WOW und fiebere live mit!