29. Mai 2020 / 15:15 Uhr

Dynamo Dresdens Coach Kauczinski sieht „Stuttgart klar im Vorteil“

Dynamo Dresdens Coach Kauczinski sieht „Stuttgart klar im Vorteil“

Stefan Schramm
Dresdner Neueste Nachrichten
Markus Kauczinski sieht den VfB Stuttgart im Vorteil.
Markus Kauczinski denkt das der VfB Stuttgart die besseren Chancen für den SIeg haben haben wird. © Picasa
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Viel Zeit hatte Dynamo nach der Quarantäne nicht sich auf den Saison-Neustart vorzubereiten. Auch personell sieht Trainer Markus Kauczinski sein Team gegen den VfB Stuttgart im Nachteil.

Dresden. Nach 84 spielfreien Tagen ist es am Pfingstsonntag um 13.30 Uhr für Dynamo Dresden endlich wieder soweit: Im Rudolf-Harbig-Stadion ertönt der Anpfiff zum ersten Punktspiel nach der Corona-Zwangspause. Vor leeren Rängen will der Tabellenletzte der 2. Fußball-Bundesliga irgendwie gegen den Aufstiegsaspiranten VfB Stuttgart bestehen. Ein ungleiches Duell.

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Am 19. April 1989  empfing die SG Dynamo Dresden im Halbfinale des UEFA-Cups den VfB Stuttgart. Zur Galerie
Am 19. April 1989 empfing die SG Dynamo Dresden im Halbfinale des UEFA-Cups den VfB Stuttgart. ©

Der Tabellenzweite aus Schwaben darf seit Wochen trainieren, hat schon drei Spiele hinter sich. Für die Schwarz-Gelben ist es hingegen ein Kaltstart, denn nach zweiwöchiger Quarantäne stieg die SGD erst vor einer Woche in die Vorbereitung ein. „Wir kommen vom Balkon, haben zwei Wochen im Wohnzimmer trainiert, hatten Krafttraining und sind Fahrrad gefahren. Das hat noch niemand vorher gemacht, außer er will die Tour de France fahren. Deswegen ist Stuttgart klar im Vorteil“, sagte Dynamos Cheftrainer Markus Kauczinski am Freitag.

Kein offener Schlagabtausch mit dem VfB

Die aktuelle Leistungsfähigkeit seiner eigenen Mannschaft könne er hingegen nicht genau einschätzen. Nur am Mittwoch habe er mal in einem Trainingsspiel elf gegen elf spielen lassen. Danach habe der 50-Jährige die tägliche Belastung seiner Schützlinge wieder etwas heruntergefahren, damit sie am Spieltag frisch sind. „Wir können fünfmal wechseln. Neben dem Torwart, der wahrscheinlich am wenigsten Probleme haben wird, suche ich noch fünf, die in der Lage sind, ein Spiel durchzustehen“, so Kauczinski.

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Die Gäste aus Württemberg seien ohnehin ein starkes Team. Gegen sie könne sich Dynamo noch keinen offenen Schlagabtausch leisten. Der Kader sei ein Plus für den VfB. So saß Ex-Nationalstürmer Mario Gomez am Donnerstagabend bei Stuttgarts 3:2-Sieg gegen den Hamburger SV nur auf der Bank. „Der wurde vielleicht für uns geschont“, mutmaßte Markus Kauczinski, dass die Gäste englische Wochen besser verkraften können als seine Mannschaft.

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Fehlende Zuschauer sind Dynamos "kleinstes Problem"

Dass den Dresdnern diesmal die eigenen Fans im Rücken fehlen, damit mag er nicht hadern: „Ich weiß, was das für ein Gefühl ist, vor 30 000 oder 50 000 Leuten zu spielen – und wie es vor null Leuten ist. Es macht einen Riesenunterschied aus, was die Emotionen und den Druck auf dem Platz angeht. Aber das ist für alle gleich. Das müssen wir jetzt so hinnehmen. Wir freuen uns darauf, wenn es irgendwann anders ist.“

Überhaupt sei der Ausschluss der Zuschauer noch Dynamos „kleinstes Problem“, denn: „Wir müssen Spiele gewinnen, um drin zu bleiben. Deswegen ist alles kein Witz. Es steht viel auf dem Spiel für alle“, machte der Cheftrainer klar. Die SGD brauche aus den neun Spielen, die innerhalb von 29 Tagen anstehen, vier Siege und das eine oder andere Unentschieden, um im Abstiegskampf zu bestehen. Doch er habe sein Team in dieser Trainingswoche konzentriert und engagiert gesehen – und auch mit einer gewissen Lockerheit, auch wenn nun natürlich die Anspannung steige.

Dazu, wie es in seinen Reihen personell aussieht, hielt Kauczinski sich am Freitag bedeckt. Nur soviel: „Es ist durch schnellen Aufbau und die Belastungsspitze am Mittwoch zu Ausfällen gekommen. Spieler sind noch nicht richtig erholt, haben Blessuren und fallen möglicherweise aus. Wir werden dazu keine näheren Angaben machen, da sich das bei uns immer noch mit Coronainfektionen mischt.“ Welche Akteure vom Virus betroffen sind, will der Verein unter Verschluss halten. Stürmer Patrick Schmidt gab die Marschrichtung trotz der SGD-Hypotheken schon mal vor: „Wir haben uns noch lange nicht abgeschrieben. Wir alle haben den hundertprozentigen Fokus darauf, den Klassenerhalt mit Dynamo zu schaffen.“

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