Leipzig. Nach dem Abpfiff der Final-Partie gegen Paris eilte Bayern-Ikone Ulrich Hoeneß, 68, auf's Grün des Estadio da Luz, herzte alles, was seinen Weg kreuzte. Fototechnisch überliefert ist auch ein Schnappschuss mit Mittelstürmer Robert Lewandowski. Dem Vernehmen nach hat Hoeneß dem immer mal wieder abwanderungswilligen Polen, 32, gestenreich nahe gebracht, dass sich Treue zum FC Bayern eben auszahlt. Materiell und ideell, Lewa!
Gut möglich, dass Hoeneß, eindeutig in Geberlaune, den Weltfußballer in spe fragte, was er ihm denn Gutes tun könne. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass Lewandowski sagte: „Kauf’ diesen Upamecano! Gegen den sehe ich nie Land, der macht mich wahnsinnig! Uli, nix gegen Jerome und Co., aber der Upamecano ist Gegenwart und Zukunft!“
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Im Mai 2019 hatte Uli Hoeneß in der Causa des damaligen Edel-Reservisten Jerome Boateng dies beigesteuert: „Ich würde ihm als Freund empfehlen, den Verein zu verlassen. Er braucht eine neue Herausforderung, er wirkt wie ein Fremdkörper.“ Boateng, 31, wurde unter Hansi Flick, 55, wieder zu einem Faktor, kann sich aber nicht immer auf seinen in vielen Schlachten malträtierten Körper verlassen, ist nicht mehr so schnell wie früher auf den Beinen. Gegen Paris musste Boateng nach 25 Minuten raus. Muskelfaserriss.
Wo liegt Leipzigs Schmerzgrenze?
Dayot Upamecano, 21-jähriger Innenverteidiger der Roten Bullen, hat laut gut unterrichteten Kreisen gar keine Muskelfasern, ist anders als andere Männer konfiguriert. „Jedenfalls fühlt es sich so an, wenn man Upa massiert“, berichtete einst RB-Therapeut Sven Wobser. „Das ist ein Mann aus Stahl.“ Im Viertelfinale gegen Atletico lieferte der stählerne Upamecano eine Weltklasse-Leistung. Im Halbfinale gegen Paris war der Franzose der einzige, der beim 0:3 auf Augenhöhe mit Kylian Mbappe, Neymar und Angel di Maria war.
Das alles und noch viel mehr hat sich rumgesprochen. In München, Paris, London, Manchester, Madrid und Barcelona.



Und so ist es auch in Zeiten von Corona vorstellbar, dass einer oder mehrere der Großen der Branche einen Vorstoß wagt/wagen, mit Geld und guten Worten um die Ecke kommt/kommen. Nach allem, was man hört, bevorzugt Upamecano, der seit 2017 für RB spielt, das Ausland. Nach dem Münchner 1:0 im Finale von Paris gehört Bayern eindeutig zum, sagen wir, benachbarten Ausland. Leipzigs Schmerzgrenze? Ab 65 Millionen Euro nimmt man den Hörer in die Hand. Ab 70 Millionen Euro spricht man in ganzen Sätzen. Ab 80 Millionen Euro werden Nettigkeiten, Wimpel und IBAN-Nummern ausgetauscht.
Gnade vor Recht: Bundestrainer Joachim Löw verzichtet in seinem Aufgebot für die Nations-League-Spiele gegen Spanien (3. September, 20.45 Uhr, in Stuttgart) und in der Schweiz (6. September, 20.45 Uhr, in Basel) auf die Champions-League-gestressten RB-Profis Lukas Klostermann, 24, und Marcel Halstenberg, 28.
Gnadenlos: Österreichs Coach Franco Foda nominierte Konrad Laimer, 23, und Marcel Sabitzer, 26, für die Nations League in Norwegen (4. September) und in Rumänien (7. September).
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