Statt im Konzert der Großen mischt Drittligist Eintracht Braunschweig nur noch bei den Kleinen mit: Im Viertelfinale des Verbandspokals, der Qualifikation für den DFB-Pokal, spielen die Blau-Gelben am Mittwoch (19 Uhr) bei Regionalligist SV Drochtersen/Assel. Doch die Fans beschäftigt momentan mehr die Frage: Wie gut ist die Eintracht eigentlich?
Gewisse Grundskepsis
Vor den Spitzenspielen in Köln und gegen Halle hatte Sportdirektor Peter Vollmann die beiden Partien als Gradmesser bezeichnet. Es würde sich zeigen, ob Braunschweig in die Spitzengruppe gehört. Was die Ergebnisse (0:0 und 1:1) angeht: ja! Was das Mithalten angeht: ja! Was die Euphorie angeht: eher nicht!
Es ist wohl eine gewisse Grundskepsis, die nach dem Katastrophen-Kalenderjahr 2018 noch immer im Umfeld der Blau-Gelben herrscht. Obwohl die Braunschweiger oben stehen, einen herausragenden Saisonstart hingelegt haben und ein Aufstiegskandidat zu Gast war, kamen zuletzt gegen Halle „nur“ 19 250 Zuschauer. In früheren Jahren wäre die Partie schon im Vorfeld ausverkauft gewesen. Das ist zwar Jammern auf hohem Niveau, unterm Strich aber ein Indiz dafür, dass die ganz große Begeisterung (noch) nicht da ist.



„In der Mannschaft herrscht große Euphorie“, sagt Trainer Christian Flüthmann und lächelt. Der Trainer-Neuling hat zumindest seinen Bereich voll im Griff, die Truppe zieht mit, die Auftritte sind dem teilweise geradezu stümperhaften Vorstellungen vor einem Jahr nicht annähernd vergleichbar. Und er hat auch schon Zeichen gesetzt – etwa die Denkpause für den wenig motivierten Martin Kobylanski.
Kobylanski vor der Rückkehr?
Der Regisseur könnte beim Pokalspiel am Mittwochabend sein Comeback feiern – es wird in jedem Fall Änderungen in der Startelf geben. Die ganz große Rotationsmaschine will Flüthmann aber nicht anschmeißen: „Wir werden nur nur hier und da einige Veränderungen vornehmen.“
Fast auf den Tag genau vor einem Jahr gab es schon einmal ein Pokalspiel bei der SV Drochtersen/Assel. Damals blamierte sich die Eintracht – noch unter Trainer Henrik Pedersen – durch ein Aus nach Elfmeterschießen. Nun tritt eine Mannschaft an, die zur Drittliga-Spitze zählt. Und die will nicht nur für mehr Euphorie im Umfeld sorgen, sondern nächstes Jahr auch wieder im Pokal-Konzert der Großen mitmischen.
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