Der Aufsichtsratsvorsitzende Philip Holzer hat im Führungsstreit dem Vorstandssprecher Axel Hellmann beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt die nächste Eskalationsstufe gezündet – und seinen Rücktritt angeboten. "Ich vertrete seit jeher die Position, dass das Wohl des Vereins (e.V. und AG) in allen Situationen wichtiger ist als die Belange einzelner Personen", erklärte Holzer am Mittwoch in einem offiziellen Schreiben, über das die Bild, die Hessenschau und der Kicker berichteten. "Auch deshalb wäre ich bereit, mein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender zur Verfügung zu stellen, wenn Axel Hellmann dadurch dazu bewegt werden kann, seinen Vertrag bei der Eintracht bis 2027 zu erfüllen."
Warum der Zoff? Hellmann leitet bis zum 30. Juni 2023 interimsmäßig die Deutsche Fußball Liga (DFL), gemeinsam mit Oliver Leki vom SC Freiburg. Er hat in den vergangenen Wochen nach SPORTBUZZER-Informationen immer stärker dazu tendiert, von Sommer an die Führung der DFL ganz zu übernehmen und die Eintracht zu verlassen. Holzer, der sich zuletzt mit Hellmann immer wieder zoffte (auch wegen einer geplanten Erhöhung des Eigenkapitals), will das nicht hinnehmen.
Eintracht Frankfurt: Kommt es so einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung?
"Ich habe Axel Hellmann daher konkret darauf angesprochen, ob unser Verhältnis ein Grund wäre, einen möglichen Wechsel zur DFL in Betracht zu ziehen. Dies hat Axel Hellmann aus meiner Sicht verneint", sagte Holzer, der seit Sommer 2020 Vorsitzender des Aufsichtsrates ist.
Hellmann und Holzer hatten sich am 15. März zu einer Aussprache getroffen. "Im Sinne einer nachhaltigen und positiven Entwicklung von Eintracht Frankfurt habe ich in dem Gespräch selbstverständlich mit Nachdruck darum geworben, dass Axel Hellmann seinen noch vier Jahre laufenden Vertrag bei der Eintracht erfüllt und seine erfolgreiche Arbeit weiter fortsetzt", teilte Holzer mit. Der Aufsichtsratschef will deshalb nun eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung einberufen. Auf dieser Sitzung will der Investmentbanker "über die detaillierten Inhalte des Gesprächs mit Axel Hellmann informieren und mit dem Gremium über mögliche weitere Schritte beraten", erklärte Holzer.
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