Der Ärger um den Ausschluss der Anhänger von Eintracht Frankfurt vom Achtelfinal-Rückspiel der Champions League beim SSC Neapel hat auch die Spitze des Deutschen Fußball-Bundes erreicht. Präsident Bernd Neuendorf äußerte sich einen Tag nach der Ankündigung des Verbots zu dieser Angelegenheit. "Ich habe die Entscheidung auch mit Befremden zur Kenntnis genommen. In der Tat finde ich es problematisch. Also wenn solche Geschichten einreißen, muss man sich die Frage stellen 'Wie weit geht das?'. Das sollte in der Tat seitens der Verbände diskutiert werden", sagte Neuendorf am Mittwochmittag.
Die Europäische Fußball-Union informierte den Bundesliga-Klub aus Hessen am Montagabend, dass eine Verfügung gegen den Spitzenreiter der Serie A erlassen werde, wonach dieser keine Eintrittskarten für die Partie am 15. März an Frankfurter Anhänger verkaufen darf. Begründet wurde dies mit Sicherheitsbedenken. Nach Angaben der Hessen soll dieses Verbot auch das offizielle Gastkontingent über insgesamt 2700 Karten, davon 2400 im Gästesektor, umfassen, welches dem Verein nach dem UEFA-Reglement zustünde.
Eintracht-Vorstandssprecher Axel Hellmann und Vorstandsmitglied Philipp Reschke hatten bereits am Montag mit Verärgerung auf den Ausschluss reagiert. "Es ist ein schwerer und nicht hinnehmbarer Eingriff durch die italienischen Sicherheitsbehörden in die Durchführung und Kultur der europäischen Klubwettbewerbe", sagte Hellmann. Reschke sprach von einem erstmaligen und einmaligen Vorgang im europäischen Fußball und von einem traurigen Tag. "Die Einflussnahme auf den Wettbewerb durch die Argumentation Sicherheitslage ist in unseren Augen eine Wettbewerbsverzerrung", sagte er.
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