Beim Champions-League-"Endspiel" von Eintracht Frankfurt am Dienstagabend bei Sporting Lissabon (21 Uhr/DAZN) werden wohl mehrere Tausend Plätze im 50.000 Zuschauer fassenden Estádio José Alvalade leer bleiben. Zwar hat die SGE alle ihr zu Verfügung stehenden 2500 Karten abgesetzt, bei den Fans des portugiesischen Vizemeisters ist das Interesse hingegen nicht so groß. So sollen rund 15.000 Tickets keinen Abnehmer gefunden haben. Statt die Nachfrage aus Frankfurt zu bedienen, verzichtete Sporting aber auf eine Vergrößerung des Gäste-Kontingents. Hintergrund: Im Viertelfinale der Europa League waren im vergangenen April rund 30.000 Frankfurter Anhänger ins Camp Nou gekommen und hatten die Partie zu einem Heimspiel für die Eintracht gemacht.
Dies will man bei Sporting offenbar vermeiden – und verzichtet dafür sogar auf Ticketerlöse. Beim Tabellenfünften der Bundesliga sorgt dies für Unverständnis. "Viele Vereine haben vermutlich nach dem Spiel in Barcelona Angst, dass das Stadion überlaufen wird. Meiner Meinung nach sollte ein Fußball-Stadion aber immer voll sein und wenn du es als Verein selbst nicht voll bekommst, musst du die Tickets eben den anderen überlassen", meinte SGE-Profi Christopher Lenz, der am Dienstagabend verletzt fehlen wird, in einem Sky-Interview: "Unsere Fans werden trotzdem einfallsreich sein, da bin ich mir sicher. Und wenn nicht, dann werden wir auf dem Weg ins Stadion schon einige Anhänger sehen – das wird uns auf jeden Fall schon ordentlich für die Partie pushen."
Frankfurt und Lissabon gehen mit jeweils sieben Punkten in den abschließenden Spieltag der CL-Gruppe D. Da Sporting aber den ersten Vergleich bei den Hessen mit 3:0 für sich entscheiden hatte, belegt der Klub derzeit den zweiten Tabellenplatz, der zum Einzug ins Achtelfinale benötigt wird. Heißt: Frankfurt muss in Portugal gewinnen, um vorbeizuziehen. Im Falle eines Remis wäre Lissabon in der K.o.-Runde.
Anzeige: Erlebe die gesamte Bundesliga mit WOW und DAZN zum Vorteilspreis