Die Ausgangslage für Eintracht Frankfurt scheint nach der 0:2-Hinspielniederlage gegen den SSC Neapel aussichtslos. Formstarke und stark aufspielende Italiener dominierten die Hessen im Deutsche Bank Park nach Belieben. Zusätzlich fehlt der Eintracht Top-Stürmer Randal Kolo Muani nach seiner Roten Karte aus dem Hinspiel im Kampf ums Viertelfinale. Den Frankfurtern kann vor dem zweiten Vergleich am Mittwoch (21 Uhr, DAZN) allerdings Mut machen, dass sich deutsche Teams in der Vergangenheit aus vergleichbaren Situation befreiten. Der SPORTBUZZER, das Sportportal des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND), zeigt eine Auswahl der größten Comebacks mit deutscher Beteiligung in europäischen Wettbewerben.
Karlsruher SC vs. FC Valencia (UEFA-Cup, Saison 1993/1994)
Die erste Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb geriet für den KSC zum Spektakel. In der zweiten Runde des UEFA-Pokals 1993/94 verloren die Badener das Hinspiel beim damaligen spanischen Spitzenklub FC Valencia mit 1:3. Für das Rückspiel wurde den Karlsruhern gegen das Team von Trainer Guus Hiddink nicht viel zugetraut. Doch der KSC und besonders Stürmer Edgar Schmitt wuchsen über sich hinaus - 7:0 endete das Spiel, das als "Wunder vom Wildpark" in die Geschichte einging. Schmitt traf viermal für das Team von Coach Winfried Schäfer und führte den KSC fast im Alleingang in die nächste Runde. Bis heute wird er in Karlsruhe als "Euro-Eddy" verehrt. Die weiteren Treffer erzielten Rainer Schütterle, Waleri Schmarow und Slaven Bilic. Der KSC konnte bis ins Halbfinale des Turniers vordringen, wo man jedoch am SC Casino Salzburg scheiterte.
Werder Bremen vs. Olympique Lyon (UEFA Cup, Saison 1999/2000)
Im Hinspiel der dritten Runde des UEFA-Cups 1999/2000 setzte es für Werder Bremen bei den Franzosen eine deftige 0:3-Niederlage. Die Ausgangslage für das Rückspiel sah für das Team von Trainer Thomas Schaaf miserabel aus. Doch Bremen spielte vor heimischem Publikum stark auf und schlug Lyon durch Tore von Marco Bode, Andreas Herzog, Frank Baumann sowie Claudio Pizarro mit 4:0. Besonders Herzog hatte neben seinem Tor mit zwei Vorlagen einen großen Anteil am Weiterkommen in die nächste Runde. Im Viertelfinale war dann für die Werderaner allerdings Schluss. Man schied gegen den FC Arsenal aus.
Bayern München - FC Porto (Champions League, Saison 2014/15)
Der deutsche Rekordmeister vergeigte im Viertelfinale das Hinspiel beim FC Porto überraschend mit 1:3 und drohte den Einzug unter die letzten Vier zu verpassen. "Mit einem 2:1 hätten wir leben können, das 3:1 war ein bitteres Gegentor. So ist es schwierig, aber wir haben noch die Hoffnung", sagte der damalige Kapitän Philipp Lahm nach dem Abpfiff. Und aus der Hoffnung wurde im Rückspiel Gewissheit. Die Bayern zerlegten die Portugiesen mit 6:1. Thiago, Jerome Boateng, Robert Lewandowski (2), Thomas Müller und Xabi Alonso brachten die Münchener noch ins Halbfinale, wo der FC Barcelona Endstation war (0:3, 3:2).
Eintracht Frankfurt - Benfica Lissabon (Europa League, Saison 2018/2019)
Die Eintracht bewies schon einmal, dass sie trotz widriger Umstände einen Rückstand aus einem Hinspiel umdrehen können. Nachdem Joao Felix mit einer Gala-Vorstellung im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League Frankfurt vorführte, gingen die Hessen mit einer 2:4-Bürde in das Rückspiel. Vor einer beeindruckenden Heimkulisse kämpften die Frankfurter und gewannen nach Toren von Filip Kostic und Sebastian Rode mit 2:0. Durch die damals noch gültige Auswärtstorregel zogen die Hessen ins Halbfinale der Europa League ein, wo die Europa-Reise gegen den FC Chelsea endete.
VfL Wolfsburg - Real Madrid (Champions League, Saison 2015/2016)
Dass deutsche Mannschaften international nicht nur Rückstände aufholen, sondern auch verspielen können, bewies der VfL Wolfsburg im Champions-League-Viertelfinale der Saison 2015/2016. Im Hinspiel zeigten die Wölfe, dass sie auf der ganz großen internationalen Bühne mitgehen konnten und gewannen daheim gegen Real Madrid verdient mit 2:0 (Tore: Ricardo Rodriguez, Maximilian Arnold). Eine Woche später ging es ins Estadio Santiago Bernabeu nach Madrid, wo Cristiano Ronaldo beim 3:0 die Muskeln spielen ließ und mit einem Dreierpack den VfL quasi im Alleingang aus dem Wettbewerb beförderte.
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