13. März 2023 / 17:40 Uhr

Eintracht Frankfurt verzichtet auf Ticketkontingent für Spiel bei der SSC Neapel: "Gefahr behördlicher Willkür"

Eintracht Frankfurt verzichtet auf Ticketkontingent für Spiel bei der SSC Neapel: "Gefahr behördlicher Willkür"

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Nach dem Ärger über die Auswärtstickets für das Neapel-Spiel hat Eintracht Frankfurt nun ein klares Statement abgegeben.
Nach dem Ärger über die Auswärtstickets für das Neapel-Spiel hat Eintracht Frankfurt nun ein klares Statement abgegeben. © IMAGO/PA Images
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Im Zoff um die Auswärtstickets für das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League bei der SSC Neapel hat Eintracht Frankfurt am Sonntagabend ein klares Statement gesendet. Die Hessen verzichten auf das Ticketkontingent, sehen sich aber trotzdem im Recht.

Eintracht Frankfurt hat einen Schlussstrich unter den Zoff um Eintrittskarten für mitreisende Fans zum Achtelfinal-Rückspiel der Champions League am Mittwochabend bei der SSC Neapel gezogen und wird auf sein Ticketkontingent für die Partie verzichten. In einer offiziellen Stellungnahme betonte der Bundesliga-Klub allerdings, dass man sich juristisch weiterhin im Recht sehe. Zuvor hatte die Präfektur Neapel am Sonntag und damit einen Tag nach der Aufhebung des Fan-Ausschlusses für Anhänger der Hessen ein erneutes Karten-Verkaufsverbot für einen Teil der SGE-Fans ausgesprochen. Die Verfügung richte sich gegen alle Einwohner der Stadt Frankfurt, hatte die Präfektur mitgeteilt.

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Vor dem neuen Erlass aus Neapel hatte das zuständige Verwaltungsgericht der Region Kampanien einem Eilantrag der Eintracht auf Erlass einer einstweiligen Verfügung gegen das von der Präfektur Neapel erlassene Verbot stattgegeben, Eintrittskarten an Menschen mit Wohnsitz in Deutschland zu verkaufen. Dann kam es zur neuerlichen Wende. "Der neue Erlass ist in Inhalt und Begründung nicht minder rechtswidrig und zudem auch völlig untauglich, weil zwei Drittel unserer Fans bekanntermaßen aus der Rhein-Main-Region und nicht aus Frankfurt kommen“, sagte SGE-Vorstandsmitglied Philipp Reschke.

Die Stadt Neapel will durch das Fan-Verbot "Risiken für den Schutz der Ordnung und der öffentlichen Sicherheit" vermeiden, die bei der Reise von Frankfurt-Anhängern nach Süditalien ihrer Ansicht nach drohen könnten. Die Präfektur verwies zur Begründung auf Vorfälle rund um das Hinspiel. Am Rande des 0:2 der Eintracht war es in Frankfurt zu tätlichen Angriffen auf italienische Fans gekommen. Neun Personen wurden damals kurzzeitig in Gewahrsam genommen.

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Für die Eintracht tragen diese Argumente nicht. "Es gäbe womöglich unzählige Wege, diesen Erlass faktisch zu umgehen und Teile unserer Fans in Stadion zu bringen. Aber erstens werden wir uns nicht in Postleitzahlengebiete aufspalten lassen. Und zweitens möchten wir niemanden vor Ort der offensichtlichen Gefahr behördlicher Willkür aussetzen, wie wir sie jetzt seit dem Hinspiel in beispielloser Form mit allen Verantwortlichen in Neapel erleben", erklärte Reschke: "Daher werden wir auf das Auswärtskontingent vollständig verzichten, sollte sich an der Verfügungslage nicht wider Erwarten noch kurzfristig etwas ändern.“ Dennoch legten die Frankfurter auch gegen die neue Verfügung Rechtsmittel ein. Reschke: "In Anbetracht der Zeit geht es jetzt vor allem ums Prinzip und um die Zukunft."

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Es änderte sich jedoch kurzfristig nichts mehr, was bei der SGE auch niemanden mehr überraschte: "Wie erwartet, hat das kampanische Verwaltungsgericht den gestrigen zweiten Erlass der Präfektur Neapel im Eilverfahren bestätigt und den Antrag von Eintracht Frankfurt auf Aussetzung des Erlasses zurückgewiesen", teilte der Klub am Montag mit und blieb bei seiner Entscheidung. "das Ticketkontingent unter den Bedingungen des Erlasses, dass die Kartenvergabe an Personen mit Wohnsitz in Frankfurt untersagt ist, vollständig ablehnen", zu wollen.

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