Dass Victor Knaub zurück im Kader von Eishockey-Oberligist Hannover Scorpions ist, hat man nicht nur gesehen – sondern vor allem auch gehört, in einem in der Corona-Zeit leeren und daher stillen Eisstadion gibt es eben keine Geheimnisse mehr. Niemand stößt so laut und herzhaft bei gelungenen Aktionen seiner Mannschaftskollegen einen Juchzer aus, niemand klopft so vehement von der Bank aus mit seinem Schläger gegen die Innenseite der Bande zu Beginn eines Drittels zur Anfeuerung seiner Mitspieler.
Und wenn die in Mellendorf traditionelle Tormusik „Rama Lama Ding Dong“ erklingt, steht Knaub begeistert an der Bande und lässt sein Handgelenk im Takt des Refrains klingen. Im Heimspiel gegen die Saale Bulls Halle gab einen 4:3 (2:1, 1:2, 0:0)-Sieg nach Penaltyschießen – und damit Grund zum Jubeln.
Bilder vom Eishockey-Oberligaspiel zwischen den Hannover Scorpions und den Saale Bulls Halle
Jaeger rückt wieder zwischen die Pfosten
Zum ersten Mal seit dem 18. Dezember war Knaub wieder dabei – blieb jedoch ohne Eiszeit und stand nur für den Notfall bereit. So verfuhr Trainer Tobias Stolikowski auch zuletzt beim Comeback von Alex Heinrich nach dessen vorheriger Verletzungspause. Im Tor rückte der zuletzt angeschlagene Brett Jaeger wieder für Ansgar Preuß zwischen die Pfosten – und musste sich nach etwas mehr als zehn Minuten geschlagen geben. Jannik Striepeke traf zum 0:1. Kurz zuvor hatte Christoph Kabitzky die sichere Scorpions-Führung verpasst und die Scheibe am leeren Tor vorbeigeschossen.
Spiel kippt erst in die eine, dann in die andere Richtung
Doch die Scorpions reagierten mit dem Selbstbewusstsein eines Tabellenführers: Binnen 24 Sekunden gaben sie der Partie eine Wende. Zunächst egalisierte Robert Peleikis (14.) unmittelbar danach brachte Mike Glemser die Wedemärker erstmals in Front (15.). Als Tomi Wilenius (21.) das 3:1 erzielte, schien die Begegnung in die erwartete Richtung zu verlaufen.
Doch Kyle Helms (27.) und Artur Tegkaev (39.) glichen für Halle zum 3:3 aus. Nach torlosem Schluss-und Verlängerungsdrittel sicherte Peleikis im Penaltyschießen den Sieg – und brachte nicht nur Knaub zum Juchzen vor Freude.
Tore: 0:1 (10:42) Striepeke (Fern, Hoffmann bei 5-4), 1:1 (13:44) Peleikis (Reiss, Kolupaylo), 2:1 (14:08) Glemser (Grosse), 3:1 (20:32) Wilenius (Pietsch, Schmid), 3:2 (26:31) Helms bei 5-4, 3:3 (38:59) Tegkaev (Striepeke); Penalty: Peleikis



Indians beenden 2020 mit zwei Niederlagen
Die Hannover Indians verloren bei den Crocodiles Hamburg mit 3:7 (1:3, 2:3, 0:1) und beenden damit das Jahr mit zwei Niederlagen am Stück. Im ersten Drittel trafen Patrick Saggau (8., 13.) und Dennis Reimer für die Hanseaten, Parker Bowles (9.) gelang der zwischenzeitliche Ausgleich.
Im Mittelabschnitt setzte sich Hamburg durch Reimer (22.) und Jan Tramm (29.) auf 5:1 ab, Bowles (31.) und Branislav Pohanka (35.) brachten den ECH heran. Saggau (39.) und Michael Bezouska (42.) besorgten den 7:3-Endstand. Weiter geht es für die Indians am Neujahrstag mit einem Auswärtsspiel bei den Rostock Piranhas (20 Uhr).