So einen Wutausbruch hat die Formel 1 schon lange nicht mehr gesehen! Nach einer diskutablen Jury-Entscheidung fuhr der Ferrari-Pilot Sebastian Vettel beim Grand Prix von Kanada zwar als Erster über die Ziellinie - und im Klassement aber dennoch nur Zweiter hinter dem Briten Lewis Hamilton.
Ein Knallhart-Manöver gegen Hamilton hat Vettel den Befreiungsschlag beim Formel-1-Rennen von Kanada gekostet. Der deutsche Ferrari-Star verpasste nach einer Fünf-Sekunden-Zeitstrafe in Montréal den ersehnten ersten Sieg nach 287 Tagen und musste sich hinter Hamilton mit dem zweiten Platz begnügen. „Sie stehlen uns das Rennen“, klagte Vettel über Boxenfunk, nachdem er nach einem Fahrfehler in der 48. Runde den britischen Mercedes-Piloten fast in die Mauer gedrängt hätte. „Nein, nein. Mir gefällt das nicht. Wo zur Hölle sollte ich denn hin, das war nicht fair“, sagte Vettel. Dritter wurde Vettels Stallrivale Charles Leclerc.
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Vettel lässt seinem Frust freien Lauf
Nach dem Rennen ließ Vettel seinem Frust freien Lauf. Anstatt sein Auto zur Waage zu fahren, fuhr er vor Wut zu weit und musste seinen Ferrari zurückschieben. Die dort üblichen Interviews verweigerte Vettel und ging stattdessen sofort ins Fahrerlager und wollte die Renn-Kommissare zur Rede stellen.

Nach ein paar Minuten kam er zurück - und stellte die Platzierungs-Schilder vor den abgestellten Wagen um. Vor den Mercedes von Hamilton stellte er demonstrativ die "2". Dort, wo sein Wagen hätte stehen sollen, stellte er die "1".
Hamilton zieht Vettel bei Siegerehrung auf die erste Position
Bei der Siegerehrung versuchte Hamilton die Wogen ein wenig zu glätten und zog Vettel auf das oberste Treppchen. Dort winkte er einmal ins Publikum - und stieg wieder hinab auf seine Stufe. Nach der Zeremonie gab es dann doch noch ein offizielles Interview mit dem immer noch angefressenen Vettel: "Ich habe das Rennen sehr genossen und das Publikum. Ich denke, ich habe genug gesagt", so seine ersten Worte. Danach nahm er Hamilton in Schutz, der von den Fans ausgebuht wurde. "Die Leute sollten Lewis nicht ausbuhen. Ich habe es sicherlich nicht absichtlich gemacht. Wenn, dann sollte man die Entscheidung ausbuhen", der der viermalige Champion, ehe er das Podium schnell wieder verließ.
Immerhin: Von den Fans wurde Vettel zum Fahrer des Tages gewählt. Und auch Ferrari-Teamchef Mattia Binotto sieht sich als Gewinner: "Wir sind der moralische Sieger. Wir haben gezeigt, dass wir konkurrenzfähig sind."
So reagiert das Netz auf die Vettel-Ausraster in Kanada
Im Netz sorgten die Aktionen von Sebastian Vettel teilweise für Belustigung und Teilweise für Unverständnis. Kritisiert wird vor allem, dass sich ein mehrfacher Weltmeister so nicht verhalten dürfe - andere sehen Vettel dagegen im Recht.
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