Großer Wirbel um einen Elfmeter: Spieler und Verantwortliche von Borussia Dortmund haben mit Unverständnis und heftiger Kritik auf den Elfmeterpfiff des spanischen Schiedsrichters Antonio Mateu Lahoz in der 65. Minute des Champions-League-Spiels gegen Lazio Rom reagiert. Lahoz zeigte nach einem vermeintlichen Foul von Nico Schulz gegen Sergej Milinkovic-Savic auf den Punkt - eine strittige Entscheidung. Die TV-Bilder zeigen, dass Milinkovic-Savic kurz vor einer drohenden Berührung abhebt. Der Videoschiedsrichter korrigierte die Entscheidung nicht. Zum Ärger von BVB-Sportdirektor Michael Zorc. "Wenn solche Entscheidungen nicht korrigiert werden, dann brauchen wir den Videoschiedsrichter nicht. Irgendwann ist es zu viel", wütete Zorc bei Sky. Ex-BVB-Profi Ciro Immobile verwandelte den Strafstoß zum 1:1-Endstand.
Zwar machte der BVB trotz des Remis die vorzeitige Qualifikation für das Königsklassen-Achtelfinale klar, allerdings hätten die Dortmunder mit einem Sieg schon den vorzeitigen Sieg in der Vorrunden-Gruppe F feiern können. Dementsprechend war Zorc auch angefressen. "Es war ein wichtiges Spiel. Es ging um den Gruppensieg. Es ist einfach nur ärgerlich", so der Sportchef. "Der Videoschiedsrichter muss einschreiten. Sonst weiß ich nicht, warum wir dieses ganze Prozedere haben."



Trainer Lucien Favre sah das nach dem Spiel ähnlich - und beschuldigte Milinkovic-Savic der Schwalbe: "Das ist kein Elfmeter. Das ist klar. Das ist Theater. Er ist im Schwimmbad. Das ist unglaublich", ärgerte sich der BVB-Coach. Vor allem kritisierte Favre, dass sich keiner seiner Spieler lautstark beschwerte: "Niemand sagt etwas, niemand spricht", so der Schweizer.
Auch Schulz, der den Elfmeter verursacht hatte, mokierte sich nicht: "Ich habe was gesagt von etwas weiter weg. Aber ich glaube, der Schiedsrichter hat heute eh nicht so gerne diskutiert", so der Nationalspieler, der auch über ein kurzes Gespräch mit dem gefoulten Römer berichtete. "Er meinte, ich hätte ihn getroffen." Für Schulz hätte der Elfmeter nicht gepfiffen werden sollen: "Er kommt zwar vor mir an den Ball, aber das ist kein Elfmeter." Das sah auch BVB-Kapitän Marco Reus so. "Nico kommt zu spät, zieht dann weg. Er (Milinkovic-Savic; d. Red.) fällt über Nico drüber." Reus hätte den Elfmeter deshalb "wahrscheinlich nicht gegeben." Auch für Keeper Roman Bürki war die Szene "niemals ein Elfmeter. Unverständlich, dass der VAR nicht eingegriffen hat.