Auf diesen Moment haben wir schon lange gewartet: Ein deutscher Darts-Profi besiegt in einer WM-Partie einen richtig großen Namen und zieht ins Achtelfinale ein. Ich habe bei der Übertragung selbst gemerkt, was das Weiterkommen von Gabriel Clemens gegen Titelverteidiger Peter Wright bedeutet – gerade für all die, die seit vielen Jahren mitfiebern. Es ist wirklich deutsche Darts-Geschichte.
Wright hat keinesfalls schlecht gespielt, aber eben ein paar Fehler zu viel gemacht. Zunächst ließ der Saarländer diese noch ungenutzt, zum Beispiel, als er die wichtigen Darts zur 3:1-Satzführung verpasst hatte. Aber was Clemens im Entscheidungsleg gezeigt hat, war große Klasse.



Nächster Clemens-Gegner Ratajski ist schwierige Hürde
Nun kommt der Pole Krzysztof Ratajski. Das ist eine schwierige Hürde. Er ist auf der Bühne unspektakulär, unemotional, aber richtig gut und gefährlich. Ratajski ist noch nicht ewig bei der PDC dabei, hat aber schon lange E-Darts gespielt, daher kennen Clemens und er sich gut. Das wird für den Deutschen ab sofort nicht leichter – im Gegenteil. Nachdem du den Weltmeister besiegt hast, ist die Erwartungshaltung natürlich eine andere. Vielen Spielern geht es in solchen Momenten sogar eher so, dass sie nicht mehr an Top-Leistungen anknüpfen können, sobald sie einen Großen rausgenommen haben.
Ein Sieg gegen Ratajski wird für Clemens alles andere als ein Selbstläufer. Klar ist aber auch: Mit solchen Leistungen wie gegen Wright kann der Deutsche ab sofort jeden schlagen. Ein Average von knapp unter 100 Punkten und eine Doppelquote von rund 50 Prozent reichen dafür aus. Den "großen Brocken", den er für einen möglichen Halbfinal-Einzug wegräumen musste, hat er nun bezwungen. Aber einfacher wird es ab dem Achtelfinale nicht – erst recht nicht mit dem Etikett Titelverteidiger-Bezwinger.