19. Mai 2021 / 13:16 Uhr

Löw: Darum hole ich Mats Hummels und Thomas Müller zurück - und verzichte auf Jerome Boateng

Löw: Darum hole ich Mats Hummels und Thomas Müller zurück - und verzichte auf Jerome Boateng

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Bundestrainer Joachim Löw (links) hat erklärt, warum er Mats Hummels und Thomas Müller für die Europameisterschaft zurück in seinen Kader holt.
Bundestrainer Joachim Löw (links) hat erklärt, warum er Mats Hummels und Thomas Müller für die Europameisterschaft zurück in seinen Kader holt. © IMAGO/Sven Simon (Montage)
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Die eigentlich aussortierten Mats Hummels und Thomas Müller kehren für die Europameisterschaft im Sommer in den Kader der Nationalmannschaft zurück. Bei der Pressekonferenz am Mittwoch erklärte Bundestrainer Joachim Löw seine Entscheidung und begründet auch seine Entscheidung gegen Jerome Boateng.

Seit Mittwoch ist es offiziell: Bundestrainer Joachim Löw holt für die Europameisterschaft in diesem Sommer die beiden 2014er Weltmeister Thomas Müller und Mats Hummels zurück. Bei der Pressekonferenz, in deren Rahmen er seinen EM-Kader vorstellte, erklärte der nach der EM aus dem Amt scheidende Löw, warum er sich für eine Rückholaktion von Müller (FC Bayern) und Hummels (Borussia Dortmund) entschieden hat.

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Ausschlaggebend für den Sinneswandel des Bundestrainers waren offenbar vor allem die durch Corona erschwerten Bedingungen. "Die Ziele, die wir uns 2019 und 2020 vorgenommen hatten, haben wir in der Pandemie nicht so erreicht. Jetzt ist Turnier, das steht über allem und ist für den deutschen Fußball und die ganze Nation extrem wichtig", betonte Löw, der jedoch auch über die sportliche Argumente für Hummels und Müller sprach. "In Puncto Führung auf dem Platz können sie der Mannschaft einiges geben. Sie kennen uns Trainer und unsere Denkweise und auch einen Großteil der Mannschaft. Diese Spieler sind aufgrund ihrer tollen Leistungen und ihrer Erfahrung auch respektiert und akzeptiert bei den jungen Spielern." Löw wiederholte auch seine Aussagen, man könne den eingeleiteten Umbruch für die EM notfalls unterbrechen.

Von Hummels, das machte der Bundestrainer klar, erwartet er eine Stabilisierung der in den vergangenen Monaten meist nicht sattelfesten Abwehr. "Wir haben festgestellt, dass wir zuletzt nicht immer die nötige Stabilität hatten. In einigen Spielen hat uns auch Erfahrung gefehlt. Wir haben die Entscheidung aus absoluter Überzeugung getroffen, weil Mats auf andere Spieler einen positiven Einfluss hat und Turniererfahrung mitbringt. Er weiß in schwierigen Momenten eines Turniers, wie man diese angeht", ergänzte Löw. Dass er sich gegen ein Comeback von Jerôme Boateng, Hummels' langjährigem Partner in der Innenverteidigung bei den Bayern und beim DFB, entschied, begründete der Bundestrainer mit den guten Leistungen anderer Abwehrspieler in der DFB-Auswahl, darunter Niklas Süle aus München. "Das schmälert unsere Meinung über Jerôme keineswegs. Da hat er von unserer Seite die größte Anerkennung", so Löw.

Löw hatte den drei damaligen Bayern-Spielern Hummels, Müller und Jerôme Boateng im März 2019 überraschend mitgeteilt, dass er nicht mehr mit ihnen plane und sie seitdem bei seinen Nominierungen nicht mehr berücksichtigt. Stattdessen sollten jüngere Profis in den Vordergrund rücken. Weil die Leistungen und Ergebnisse der DFB-Elf seitdem aber oft nicht stimmten - unter anderem gab es im November 2020 eine historische 0:6-Klatsche in Spanien und das Nations-League-Aus - war in der Öffentlichkeit immer wieder über ein mögliches Comeback des Trios spekuliert worden. In den vergangenen Tagen war über das bevorstehende Comeback der seit Monaten formstarken Hummels und Müller mehrfach berichtet worden.