Zwischen fit und gesund, da bestehe noch ein großer Unterschied. Das sagte Kenan Kocak. Es kam nicht häufig vor, dass beide Faktoren auf Sebastian Jung zutrafen. Deshalb kam er überhaupt erst im Sommer zu Hannover 96, als einer der stärksten rechten Verteidiger des Landes.
Der 29-Jährige leidet aber als Fußballprofi unter den Verletzungen aus der Vergangenheit. Nicht einmal Jung selbst wusste, wie gesund und fit er bleiben würde. Für acht Ligaspiele hat es bisher gereicht, eines seiner besten war am vergangenen Montag gegen Kiel. Heute in Nürnberg folgt sein neuntes Saisonspiel.
Aus drei Jung-Flanken mach zwei Buden
„Sebastian Jung hat ein sehr gutes Spiel gemacht“, lobt der 96-Trainer. Kocak war „sehr erfreut über seine Performance, er tut unserem Spiel gut.“ Seine scharfe Flanke zum 1:0 von John Guidetti hatte Wucht, auch das 2:1 von Philipp Ochs ging von Jungs Hereingabe aus. Zwei Tore entstanden aus seinen drei Flanken. Aus dem gesunden Jung-Brunnen wird endlich Gefahr in den gegnerischen Strafraum gespült. Dieses Qualitätsmerkmal hatte 96 oft gefehlt, weil Jung zu oft nicht dabei war.
Mehr neben als auf dem Platz
Im August holten ihn Adduktorenbeschwerden im DFB-Pokal in Karlsruhe ein, die ihn bis in den späten November lahmlegten. Nach zwei weiteren Spielen zog er sich eine Zerrung zu, fiel erneut aus. Seine Verletzungszeit wurde von Einsatzzeiten unterbrochen, nicht umgekehrt. Im Januar kehrte er gesund zurück. Es dauerte noch bis zum Spiel in Fürth, bis er fit wurde. Prompt gewann 96 zum ersten Mal in diesem Jahr (3:1). Elf Punkte holte 96 in acht Spielen mit Jung, mit diesem Schnitt wäre 96 schon so gut wie gerettet.
Dieses Jahr wird ohnehin wieder eines der wichtigsten in seiner Karriere. Der Vertrag in Hannover gilt nur bis zum nächsten Sommer. Diesen Umstand hat der rechte Verteidiger mit dem Trainer gemeinsam.


Bleibt er fit, sollte ihn 96 halten
Bei Jung spielt der Fitnessfaktor die Hauptrolle: Sollte er nun erstmals seit dem Kreuzbandriss im Februar 2016 eine verletzungsfreie Serie starten, wird 96 froh sein, mit ihm verlängern zu dürfen.
Der Vertrag seines Positionsrivalen Julian Korb (27) endet ebenfalls im nächsten Sommer. In seinem dritten 96-Jahr konnte Korb, obwohl fast immer gesund, die Erwartungen an einen früheren Champions-League-Spieler nicht erfüllen.
Beliebter Aufguss-Beauftragter
Wegen der unsicheren Tabellenlage in der 2. Liga und der ungewissen Personallage in den 96-Führungspositionen ist noch völlig offen, was der Klub in Sachen Position des rechten Verteidigers für die Zukunft plant.
Hannover 96 kann für Jung immer noch die Station des Neuanfangs werden. Mit seinem Nebenjob als „Saunameister“ der Mannschaft kommt der frühere Nationalspieler bei den Teamkollegen sowieso gut an. Jungs Aufgüsse tun den Kollegen fast so gut wie weitere Torvorlagen.
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Sportredaktion Hannover
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