10. Dezember 2022 / 22:00 Uhr

Elfmeter-Fehlschuss von England-Kapitän Harry Kane lässt Frankreich jubeln - WM-Halbfinale komplett

Elfmeter-Fehlschuss von England-Kapitän Harry Kane lässt Frankreich jubeln - WM-Halbfinale komplett

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Titelverteidiger Frankreich hat das WM-Halbfinale erreicht. England-Star Harry Kane (kleines Foto) vergab einen Elfmeter zum Ausgleich.
Titelverteidiger Frankreich hat das WM-Halbfinale erreicht. England-Star Harry Kane (kleines Foto) vergab einen Elfmeter zum Ausgleich. © Getty Images (Montage)
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Dank eines späten Treffers von Olivier Giroud und eines Elfmeter-Fehlschusses von Harry Kane hat Frankreich das Halbfinale der WM erreicht. Die "Equipe Tricolore" rang England in einer phasenweise hochklassigen Partie nieder.

Das Halbfinale der Weltmeisterschaft in Katar ist komplett. Frankreich löste am Samstagabend durch ein 2:1 (1:0) gegen England das letzte verbliebene Ticket für die Vorschlussrunde und trifft dort am kommenden Mittwoch auf die große Überraschung des Turniers. Am Nachmittag hatte sich Marokko durch ein 1:0 (1:0) gegen Portugal als erstes afrikanisches Team der Geschichte für ein WM-Halbfinale qualifiziert. Gegen Titelverteidiger Frankreich, das zum siebten Mal in der Runde der letzten vier Mannschaften dabei ist, sind die Nordafrikaner erneut krasser Außenseiter.

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Die Franzosen hatten im Al-Bayt Stadium von Al-Khor den besseren Start erwischt und waren durch einen Distanzschuss von Aurelien Tchouameni nach 17 Minuten in Führung gegangen. England, das im ersten Durchgang Pech bei einigen Entscheidungen von Schiedsrichter Wilton Sampaio aus Brasilien hatte, glich im zweiten Durchgang aus. Dieses Mal zeigte der Referee nach einem Foul Tchouamenis an Bukayo Saka im Strafraum auf den Punkt und Harry Kane ließ seinem Hugo Lloris im französischen Tor keine Chance (54.). Olivier Giroud sorgte für das 2:1 der "Equipe Tricolore" (78.), ehe Kane zum tragischen Helden des Abends wurde. Englands Kapitän jagte einen weiteren Foulelfmeter sieben Minuten vor dem Ende über das Tor.

Nach ihren souveränen Siegen im Achtelfinale, wo England zu einem 3:0 gegen den Senegal gekommen war und Frankreich mit 3:1 gegen Polen gewonnen hatte, gingen beide Mannschaft mit unveränderter Startformation in ihr direktes Duell. Zunächst war auf beiden Seiten Respekt zu spüren, so dass sich eine insgesamt eher gemächliche Anfangsphase entwickelte. Zur ersten Torannäherung kamen dann die Franzosen. Englands Torhüter Jordan Pickford hatte mit einem Kopfball von Giroud jedoch keine Probleme (11.). Superstar Kylian Mbappé war zunächst kein Faktor im Spiel und wurde von den Briten meist kontrolliert. Folglich sprangen andere in die Bresche.

Nach einem harten Einsteigen von Bayern-Profi Dayot Upamecano gegen Saka blieb Sampaios Pfeife stumm und die Franzosen trugen den Ball nach vorn. Während sich die englische Defensive auf die Stürmerstars des Gegners konzentrierten, zog Tchouameni aus rund 25 Metern ab und Pickford streckte sich vergebens - 1:0. Die "Three Lions" schüttelten sich kurz und hatten schnell eine Antwort parat. Kane scheiterte jedoch an Lloris (22.). Wenig später kam der Mittelstürmer nach einem Duell mit Upamecano an der Strafraumgrenze zu Fall - doch weder der Schiedsrichter noch der VAR sahen einen Regelverstoß und ließen die Partie weiterlaufen (25.).

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England blieb dran. Erneut verlor Kane ein Duell gegen seinen Klub-Kollegen von Tottenham Hotspur: Lloris wehrte einen Schuss des Angreifers ab (29.). In der Folge kam Frankreich wieder ein wenig besser ins Spiel - wirkliche Chancen blieben bis zur Pause aber auf beiden Seiten aus. Nach dem Wiederbeginn übernahm England erneut das Kommando. BVB-Star Jude Bellingham prüfte Lloris (47.). Auch nachdem Kane per Foulelfmeter ausgeglichen hatte, drückte England aufs Tempo - Frankreich hielt in einer offenen und zeitweise hochklassigen Partie ebenso engagiert dagegen.

Die "Three Lions" schienen der Führung zunächst näher. Ein Kopfball von Harry Maguire verfehlte das Ziel nur knapp und touchierte den Außenpfosten (70.). Mitten in diese Offensiv-Bemühungen hinein zeigte dann aber auch die "Equipe Tricolore", dass mit ihr weiter zu rechnen ist. Zunächst vergab Giroud noch aus glänzender Position (77.), 60 Sekunden später köpfte er dann aber eine Flanke von Antoine Griezmann ins Tor. Lange dauerte die Freude der Franzosen jedoch zunächst nicht an. Theo Hernandez stieß Mason Mount im Strafraum um, erneut gab es Elfmeter für die Briten. Dieses Mal versagten Kane jedoch die Nerven - Frankreich zog ins Halbfinale ein.