Das WM-Viertelfinale gegen Weltmeister Frankreich an diesem Samstag (20 Uhr, ZDF und Magenta TV) könnte das letzte Spiel von Gareth Southgate als England-Trainer sein. Es wird erwartet, dass er seinen Posten nach dem Turnier verlässt, trotz seines Vertrags bis Ende 2024. Doch egal, wie das Spiel endet: Southgate hat Herausragendes geleistet.

Ihm ist es gelungen, die Nationalmannschaft von der tonnenschweren Negativität zu befreien, die in der Vergangenheit dazu geführt hatte, dass sich die Engländer trotz herausragender Einzelspieler – Terry, Beckham, Lampard, Gerrard, Rooney – verlässlich zum Gespött gemacht hatten.

England unter Southgate: (Noch) keine Gewinnermannschaft?

Unter Southgate sind die Engländer dort angekommen, wo sie nach eigenem Verständnis hingehören: in der Weltspitze. Der Trainer führte England 2018 ins WM-Halbfinale und bei der EM 2021 ins Endspiel. Somit ist England unter Southgate so erfolgreich wie nie seit dem heiligen WM-Sieg 1966.

Trotzdem fehlt der letzte Schritt. Das WM-Halbfinale vor vier Jahren ging gegen Kroatien verloren, das EM-Endspiel im heimischem Wembley gegen Italien. Eine Gewinnermannschaft ist England unter Southgate nicht. Noch nicht?

Gegen Frankreich müssen die Engländer zeigen, dass sie bereit sind. Die Chancen sind da. Klar, Kylian Mbappé könnte England im Alleingang aus dem Turnier schießen, doch auch Southgates Mannschaft hat Qualität. Es gibt also keine Ausreden mehr für England. Ein Sieg gegen den Weltmeister würde beweisen, dass Southgates Mannschaft reif für den Titel ist. Eine Niederlage wäre das traurige Ende von Southgates Amtszeit. Er hat vieles verbessert – nur hätte auch er es dann verpasst, die Engländer zu Siegern zu machen.