Nicht erst seit seinen überzeugenden WM-Auftritten für England in Katar scheint klar, dass Jude Bellingham wohl seine letzte Saison für Borussia Dortmund spielen wird. Das Mittelfeld-Juwel wird von zahlreichen Top-Klubs in Europa umgarnt. Ein Wettbieten im Sommer dürfte die Folge sein. Doch womöglich müssen die Interessenten - anders als zunächst angenommen - doch nur beim künftigen Gehalt für Bellingham pokern und nicht bei der Ablösesumme. Denn in England kursiert plötzlich das Gerücht, der 19-Jährige habe eine Ausstiegsklausel in seinem bis 2025 laufenden Vertrag beim BVB.
Die Daily Mail schreibt von einer festgeschriebenen Ablösesumme in Höhe von 60 Millionen Pfund (umgerechnet ca. 67 Millionen Euro), jedoch schränkt das Blatt selbst ein, dass die Existenz dieser Klausel nicht bestätigt sei. Es wäre eine sehr große Überraschung, wenn diese Information sich tatsächlich bewahrheiten sollte. Nahezu jedes deutsche Medium, welches generell beim BVB als gut informiert bezeichnet werden kann, hat in den vergangenen Wochen und Monaten explizit berichtet, dass Bellinghams Vertrag eben keine Ausstiegsklausel beinhalte und die Dortmunder im Sommer eine hohe und frei verhandelbare Ablösesumme verlangen können und werden.
Zuletzt war über eine Forderung im Bereich von 150 Millionen Euro berichtet worden, das Datenportal Transfermarkt.de taxiert den Marktwert Bellinghams seit der WM auf 110 Mio. Euro. Als aussichtsreichster Kandidat galt bisweilen der FC Liverpool mit dem früheren Dortmunder Meister-Trainer Jürgen Klopp. Bellingham wäre der erste Spieler, den Klopp direkt von seinem Ex-Klub an die Merseyside locken würde. Die Bemühungen der "Reds" sollen allerdings nun Real Madrid in Aufruhr versetzt haben. Die Königlichen, die ebenfalls um den englischen Nationalspieler buhlen, seien laut eines jüngsten Marca-Berichts bereit, für eine Verpflichtung des Teenagers bei Gehalt und Ablöse an ihre Grenzen zu gehen und streben zudem einen zeitnahen Vollzug an.
Bellingham war 2020 kurz nach seinem 17. Geburtstag vom damaligen englischen Zweitligisten Birmingham City zum BVB gewechselt. Um den Teenager hatte es schon damals einen regelrechten Transfer-Poker unter Europas Top-Klubs gegeben, den die Westfalen letztlich für sich entschieden. Bellingham entwickelte sich schnell zum Stammspieler und schließlich auch zum Leistungsträger. Der Engländer gewann mit dem BVB 2021 den DFB-Pokal und ist aktuell hinter den Routiniers Marco Reus und Mats Hummels dritter Kapitän des Teams. Er absolvierte bislang 76 Bundesliga-Partien (sieben Tore), insgesamt kam er in 112 Pflichtspielen (19 Treffer) für die Schwarz-Gelben zum Einsatz. Für das englische Nationalteam bestritt Bellingham 22 Länderspiele (ein Tor).