15. März 2021 / 12:11 Uhr

Enttäuschung nach „sorglosem“ Auftritt: RB Leipzigs Titelchancen rücken in die Ferne

Enttäuschung nach „sorglosem“ Auftritt: RB Leipzigs Titelchancen rücken in die Ferne

Elena Boshkovska
Leipziger Volkszeitung
Da war es passiert: Daichi Kamada trifft zum 1:1 gegen Peter Gulacsi und RB Leipzig.
Da war es passiert: Daichi Kamada trifft zum 1:1 gegen Peter Gulacsi und RB Leipzig. © Picture Point
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RB Leipzigs Julian Nagelsmann war nach dem Remis gegen Eintracht Frankfurt über das Ergebnis und die liegengelassenen Punkte sichtlich enttäuscht. Der Trainer haderte (mal wieder) mit der Chancenverwertung und der scheinbaren „Sorglosigkeit“, mit der seine Mannschaft angetreten war. Die vier Punkte Rückstand auf Rekordmeister FC Bayern werden jetzt nur noch mit Mühe und Not einzuholen sein.

Leipzig. „Wir ärgern uns über das Ergebnis, nicht über die Art und Weise, wie wir gespielt haben“, sagte Trainer Julian Nagelsmann nach RB Leipzigs 1:1 gegen Eintracht Frankfurt. „Vor allem die ersten 20 Minuten waren sehr gut. Da hätten wir in Führung gehen müssen, vielleicht sogar mit zwei Toren. Das ist uns nicht geglückt“, bedauerte der 33-Jährige.

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Offensive kommt nicht zum Abschluss

Dabei hatte er eine Mannschaft mit enormer Offensiv-Power auf den Platz gebracht. „Wir hatten selten ein Heimspiel, in dem wir so oft in Richtung letztes Drittel gekommen sind“, analysierte der Coach die Partie im Nachgang. Wo lag also das Problem? „Im letzten Drittel haben wir dann aber sehr wenig in Richtung Tor abschließen können.“

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Schade RB Leipzig: Trotz deutlichem Chancenplus reicht es gegen Eintracht Frankfurt nur zu einem 1:1-Unentschieden. Zur Galerie
Schade RB Leipzig: Trotz deutlichem Chancenplus reicht es gegen Eintracht Frankfurt nur zu einem 1:1-Unentschieden. ©

Wirklich Sorgen mache sich ein Trainer erst, wenn sein Team nie ins letzte Drittel käme. „Wir waren heute unfassbar oft da drinnen. Nur kann ich die vergebenen Chancen nicht pauschalisieren.“ Denn Kevin Trapp im Frankfurter Tor erwischte einen Sahnetag. Ein weiterer Faktor: „Wir haben nicht jede Situation konsequent zu Ende gespielt, sondern dachten, dass wahrscheinlich eh noch eine kommt. Und die kam auch. Aber wir haben keine dieser Situationen so zu Ende gespielt, dass wir ein Tor schießen.“

„Zu wenig aus unserer Überlegenheit gemacht“

Nagelsmann empfand sein Team als zu sorglos, Sportdirektor Markus Krösche sprach sogar von schlampigen Phasen. „Wir haben zu oft die falsche Entscheidung getroffen und aus unserer Überlegenheit zu wenig gemacht“, so der Trainer. Nach dem Ausgleich ließ die Überlegenheit überdies nach. „Dann war es ein bisschen offener, hätte in beide Richtungen kippen können. Allerdings denke ich, dass es nicht verdient gewesen wäre, wenn Frankfurt noch gewonnen hätte.“ Aber er räumte auch ein: „Im Fußball ist das nicht immer das Entscheidende.“

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Möglichkeiten, die Partie zu entscheiden, waren ausreichend vorhanden. „Wir hätten gewinnen müssen. Tabellarisch tut das immer gut. Der eine Punkt hilft ein bisschen mehr, als gar keiner“, sagte Nagelsmann zu der aktuellen Situation. Der eine Punkt ist allerdings zu wenig im Titelrennen mit Rekordmeister FC Bayern München. Denn die Flick-Elf gewann ihre Partie gegen den SV Werder Bremen, hat nun wieder vier Zähler Vorsprung auf die Leipziger. Die Chancen auf den Titel haben sich damit deutlich reduziert. Denn aus eigener Kraft können die Messestädter die Meisterschaft nun nicht mehr holen.

Die Enttäuschung war auch bei Torschütze Emil Forsberg nach dem Spiel sehr groß. „Heute hat es leider nicht für drei Punkte gereicht.“ Die Mannschaft müsse das Remis nun abhaken und am Freitag gegen Bielefeld alles raushauen, so der Schwede. „Bis oben sind es jetzt vier Punkte, aber das ist uns egal. Wir wollen jedes Spiel gewinnen und dann sehen wir mal. Aber wir sind immer noch oben dran.“ Viel wichtiger sei es, sich für die kommende Champions-League-Saison zu qualifizieren. „Und da sind wir gut dabei."

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