Als die Emotionen in der BayArena überkochten, wollte sich auch Erling Haaland nicht mehr zurückhalten. Flankiert von Jude Bellingham und Thomas Meunier baute sich der Matchwinner von Borussia Dortmund nach dem von ihm verwandelten Foulelfmeter vor den Fans von Bayer Leverkusen auf und feierte den Treffer zum 4:3 (1:2)-Sieg. Beleidigungen und Becher wurden dem BVB-Star entgegengeschleudert. Haaland reagierte, sammelte einige der Trinkgefäße vom Rasen, roch kurz am verbliebenen Inhalt und deutete einen Schluck an. Das Prost auf den Triumph der Borussia heizte die angespannte Stimmung auf den Tribünen weiter an. Ein Verhalten, das die BVB-Verantwortlichen nicht guthießen.
"Ich habe ihm gesagt, dass er das nicht tun sollte", erklärte Lizenzspielerchef Sebastian Kehl unmittelbar nach dem Abpfiff bei Sky und kündigte ein weiteres Gespräch mit seinem Superstar an, ohne die Situation überbewerten zu wollen: "Es war halt sehr hitzig." Auslöser der Reaktionskette war der umstrittene Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Daniel Siebert, der erst nach Ansicht der Videobilder auf den Punkt zeigte und 13 Minuten vor dem Ende somit die finale Wende der Partie ermöglichte. Zuvor hatten sich Odilon Kossounou und BVB-Kapitän Marco Reus einen Zweikampf im Strafraum geliefert, an dessen Ende der deutsche Nationalspieler die Hand des Gegners ins Gesicht bekam und zu Boden ging.
Bitter für Bayer: Dreimal war man am Samstagnachmittag in Führung gegangen, dreimal hatten die Dortmunder ausgeglichen und am Ende dann sogar noch alle drei Punkte entführt. "Wir haben einiges aufzuarbeiten. In einigen Situationen haben wir zu viel zugelassen. Alles kann man gegen den BVB nicht verteidigen, aber es ist sehr ärgerlich, wenn wir dreimal in Führung gehen und am Ende mit leeren Händen dastehen", sagte Trainer Gerardo Seoane. In der Tabelle zog der BVB nach der ersten Saison-Niederlage der Leverkusener vorerst vorbei.
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