Mehr Traum-Debüt geht wohl nicht: 34 Minuten, drei Tore, ein eigentlich verloren gelaubtes Spiel gedreht. Erling Haaland scheint tatsächlich all das zu sein, was sie sich bei Borussia Dortmund erhofft hatten. Vielleicht sogar ein wenig mehr. Eine Naturgewalt auf zwei Beinen. Und vor allem das, was dem BVB in dieser Saison in vielen Bundesliga-Spielen plus den ersten 56 Minuten am Samstag beim FC Augsburg fehlte: Ein Mann, der dann glänzt, wenn es nötig ist. Der nicht zaudert, wenn es nicht so rund läuft. Beim 5:3 am Samstag traf er mit jedem seiner Torschüsse. Drei Treffer für ein Halleluja. Da fällt es schwer, nicht unaufhörlich in Superlative zu verfallen. Doch genau dies wird rund um Dortmund nun nötig sein.


Die Verantwortlichen um Sportdirektor Michael Zorc & Co. sind nicht verdächtig, bei einzelnen Personalien in unkontrollierbare Euphorie zu verfallen. Sie werden die kommenden Tage wohl vornehmlich damit verbringen, Haaland zu loben - aber gleichzeitig auch immer wieder darauf zu verweisen, dass man einem Teenager allein nicht das Wohl und Wehe eines gesamten Vereins aufhalsen darf. Der BVB ist ein millionenschweres börsennotiertes Unternehmen. Haaland ist 19.
Internationale Pressestimmen zum BVB-Debüt von Erling Haaland
Der BVB in Noten: Die Einzelkritik zum 5:3-Sieg bei der Aufholjagd nach 1:3-Rückstand gegen den FC Augsburg
Gelingt der Spagat zwischen Fordern und Fördern und kann sich Haaland zudem auch in Phasen, in denen der Ball nicht ins Tor will, seine Unbekümmertheit bewahren, wird er in Dortmund zu einem Weltklasse-Spieler reifen. Dass er alle Voraussetzungen dafür mitbringt, hat er am Samstag und in seinen vorherigen Champions-League-Auftritten im Trikot von RB Salzburg bewiesen. Und zu Extravaganzen scheint der Mann mit den breiten Schultern und der in Interviews zuweilen leisen Stimme auch nicht zu neigen. Eine Eigenschaft, die man nach manch vergangener Erfahrung gerade beim BVB zu schätzen wissen dürfte.
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