Leipzig. Torwart Fabian Bredlow (VfB Stuttgart) ist der einzige Spieler aus dem Nachwuchs von RB Leipzig, der jemals in der Fußball-Bundesliga zum Einsatz kam (13 Einsätze für den 1. FC Nürnberg 2018/19). Der Berliner (25) wechselte 2012 aus der U17 von Hertha 03 Zehlendorf in die U19 von RB, wo er über eine Rolle als Bankdrücker aber nie hinaus kam.
In der kommenden Saison könnte mit Ermedin Demirovic (22) der erste in der RB-Nachwuchsakademie ausgebildete Feldspieler sein Debüt im deutschen Oberhaus feiern. Laut SPORTBUZZER-Informationen ist sein Transfer fix. Als ein möglicher Interessent gilt Bayer Leverkusen, denen der Hamburger mit bosnischen Wurzeln im Januar in einem Testspiel mit dem FC St. Gallen zwei Tore eingeschenkt hatte.

Auch Vereine aus der ersten französischen Liga sollen Interesse an dem 1,85 Meter großen Angreifer haben. In der Super League traf Demirovic, der im Herbst 2019 von seinem Stammverein Deportivo Alaves in die Schweiz ausgeliehen wurde, neunmal. Weitere vier Tore legte er auf. Mit 45 Punkten liegt St. Gallen momentan vor den Young Boys Bern und dem FC Basel an der Tabellenspitze.
Gegen Lionel Messi auf dem Rasen
Der ehemalige bosnische U21-Nationalspieler ging 2014 aus der U16 des HSV nach Leipzig, wo er bei den B-Junioren unter dem heutigen Profi-Co-Trainer Robert Klauß mit 15 Toren auf Anhieb zum Leistungsträger avancierte und erst im Halbfinale der deutschen Meisterschaft an Borussia Dortmund scheiterte. Eine weitere starke Saison spielte Demirovic 2016/17 mit 14 Toren und fünf Vorlagen unter Achim Beierlorzer als Kapitän der U19. Auch weil er Defizite bei der Geschwindigkeit besaß, bekam das Talent keine Chance im Profikader. Es folgte der Wechsel zu Deportivo Alaves nach Spanien.



In „La Liga“ feierte Demirovic 2018 gegen den FC Barcelona und den großen Lionel Messi sein Kurz-Debüt – als bisher einziger Ex-Jungbulle überhaupt. Bei seinem ersten Einsatz über 90 Minuten gegen den FC Malaga erzielte er gleich ein Tor und eine Vorlage. Am Ende der Saison standen trotzdem nur drei Spiele in der Liga und drei im Pokal zu Buche. Es folgten Leihgeschäfte nach Sochaux, Almeria und St. Gallen. Dort liegt Demirovic, der als absoluter Mentalitätsspieler gilt, aktuell auf Platz zwei der Torjägerliste. „Was bei Demirovic abgeht, ist unglaublich“, sagt sein Trainer Peter Zeidler über die Qualitäten seines Schützlings. Alles sieht danach aus, als ob sich schon bald ein Bundesligaclub am ehemaligen RB-Talent erfreuen kann.
Anzeige: Erlebe die gesamte Bundesliga mit WOW und DAZN zum Vorteilspreis