Pralle Sonne, hohe Temperaturen – und keine Getränke. So erging es vielen Anhängern von Eintracht Frankfurt beim Europa-League-Finale gegen die Glasgow Rangers (6:5 n.E.) im Estadio Ramón Sánchez Pizjuán von Sevilla. Bereits während der Partie hatten sich SGE-Fans über geschlossene Getränkestände beklagt. In den sozialen Medien häuften sich in der Folge die Vorwürfe. Der Ärger veranlasste die Vertreter von Frankfurt, den Glasgow Rangers sowie die Football Supporters Europe (FSE) nun zu einem Treffen, bei dem die "signifikanten organisatorischen Problematiken" des Finaltags aufgearbeitet wurden, heißt es in einem Statement der SGE vom Montag.
Die Hessen wiesen darauf hin, "dass die organisatorischen Schwachstellen im Vorfeld" im Nachgang zu "schwerwiegenden Problemen in dieser Nacht" hätten führen können. Diese seien "nur dank der Besonnenheit und dem gegenseitigen Respekt beider Fanlager vermieden" worden. Dabei prangern die Frankfurter neben "dem gravierenden Mangel von Essen" auch die mangelhafte Wasserversorgung, die angesichts der vorherrschenden Hitze "noch bedenklicher" gewesen sei, sowie organisatorische Probleme bei der Polizeiarbeit und den Einlasskontrollen an.
Die drei Vereine würden nun in gemeinschaftlicher Arbeit einen ausführlichen Bericht erarbeiten, der sich an die UEFA und die lokalen spanischen Behörden richtet. Dieser solle "deutliche Forderungen und Empfehlungen" beinhalten, um für kommende Groß-Events vorzusorgen. "Fans investieren viel Mühe, Zeit und finanzielle Mittel, um ihren Teams durch ganz Europa zu folgen und sie zu unterstützen. Daher erwarten sie, mit Respekt und Würde behandelt zu werden, wenn sie an Fußballspielen teilnehmen. Diese Erwartung wurde während des Endspiels der UEFA Europa League in Sevilla nicht im Ansatz erfüllt", heißt es am Ende des Statements.
Ohnehin hatte die Wahl des Final-Spielorts für Diskussionen gesorgt. Frankfurts Klub-Präsident Peter Fischer hatte die Entscheidung für die mit 44.000 Plätzen vergleichsweise kleine Arena in Sevilla kritisiert. "Ich war geschockt, als ich das gesehen habe", sagte der 66-Jährige bei RTL: "Das ist ein Micky-Maus-Stadion, das wurde doch von Lego gebaut. Wenn ich meinen Geburtstag feiere, kommen mehr Leute." Beiden Vereinen waren im Vorfeld für die eigenen Fans lediglich jeweils 10.000 Tickets zugesagt worden.