Bundestrainer Joachim Löw und die Spitzen des Deutschen Fußball-Bundes haben die Verlegung der Europameisterschaft um ein Jahr in den Sommer 2021 im Zuge der Coronavirus-Krise begrüßt. „Wir alle müssen die Gesundheit und das Leben von Menschen schützen, das gilt selbstverständlich auch für den Fußball. Deshalb ist es völlig richtig und alternativlos, die Euro zu verschieben“, sagte Löw am Dienstag. Aufgrund der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hatte die Europäische Fußball-Union das paneuropäische Turnier mit zwölf Gastgebern, darunter München, am Dienstag auf den 11. Juni bis 11. Juli 2021 verschoben.



„Sie hätten natürlich wahnsinnig gerne die EURO im Sommer gespielt, was sie sich auch erarbeitet hatten“, sagte Löw über seine Spieler. „Jeder Sportler lebt doch für diese großen Spiele, für diese großen Turniere, die ein Land, einen ganzen Kontinent oder bei Weltmeisterschaften die ganze Welt begeistern.“ Inwieweit die UEFA die Endrunde im nächsten Jahr unter gleichen Voraussetzungen ausrichten will und kann, blieb zunächst offen.
Lahm über EM-Verlegung: "Richtiger Schritt
Die Verlegung sei ein „richtiger und konsequenter Schritt“, sagte EM-Botschafter und DFB-Organisationschef Philipp Lahm. In der Allianz Arena sollten diesen Juni alle drei Vorrundenspiele der deutschen Mannschaft gegen Frankreich, Portugal und einen noch zu ermittelnden Gegner stattfinden. Darüber hinaus stand in München eigentlich am 3. Juli eine Viertelfinal-Begegnung auf dem Programm.
EM 2021: In diesen Stadien wird gespielt
„Wir müssen nun lernen, in Szenarien zu denken“, sagte DFB-Präsident Fritz Keller zur aktuellen Lage. „Jetzt ist es an der Zeit, nicht nur in Deutschland und in Europa, sondern überall auf der Welt die Gesundheit der Menschen nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Gleichzeitig müssen wir schon jetzt daran denken, wie es nach der Pandemie mit dem Fußball weitergeht, der so viele Menschen in seinen Bann zieht.“
Bierhoff: "Es gibt kein Handbuch"
Die UEFA hatte alle Spiele für Vereine und Nationalmannschaften „bis auf Weiteres“ ausgesetzt. Das deutsche Nationalteam hatte Ende März ursprünglich zwei hochkarätige Tests in Spanien und gegen Italien geplant. "Es gibt für die aktuelle Situation kein Handbuch, keine Erfahrungswerte", betonte Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff. "Unsere Aufgabe ist es nun, die weitreichenden Folgen, die diese Entscheidungen auf den gesamten Fußball haben, einzuordnen und an Lösungen zu arbeiten."
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