Bis auf eine Ausnahme, so betonte es DFL-Boss Christian Seifert am Donnerstag, hätte die Liga mit allen TV-Sendern eine Vereinbarung über die ausstehende Zahlung der TV-Gelder getroffen. Bei der Ausnahme soll es sich um Eurosport handeln. Dabei stehen wohl 70 Millionen Euro auf dem Spiel.
Erleichtert hat Christian Seifert am Donnerstag nach der Mitgliederversammlung mit den 36 Klubs der Bundesliga und 2. Liga verkündet, dass der Deutschen Fußball Liga mit "fast allen" Medienpartnern eine Einigung über die Zahlung der ausstehenden TV-Rate gelungen ist. Damit sicherte die Liga, so betonte es der DFL-Boss, die Liquidität der deutschen Profi-Vereine bis zum 30. Juni. Aber ein Makel bleibt: eine Vereinbarung konnte nur "mit einer Ausnahme" (Seifert) erzielt werden - und laut Sport Bild soll es sich dabei um Eurosport handeln. Dies deckt sich mit SPORTBUZZER-Informationen.
Demnach stehen der Liga von dem zu Discovery gehörenden Medienunternehmen noch 70 Millionen Euro zu. Weil Eurosport und dessen Mutterkonzern auch die Rechte an den Olympischen Spielen halten, diese aber um ein Jahr in den Sommer 2021 verschoben wurden, muss der Sender mit erheblichen finanziellen Einbußen rechnen. Mit dem Event in Tokio verschiebt sich naturgemäß auch die Vermarktung - also fehlt Geld, dass für dieses Jahr eingeplant war.
Kurioserweise ist Eurosport aber gar nicht mehr selbst als übertragender Sender in der Bundesliga präsent. Die Rechte für 45 Partien, darunter die 40 Partien am Freitag (20.30 Uhr), Sonntagmittag (13.30 Uhr) und Montag (20.30 Uhr), hat die Disvocery-Tochter im Sommer 2019 für die beiden Spielzeiten 2019/20 und 2020/21 an DAZN sublizenziert. Demnach erhält Eurosport einen Teil der Rechtesumme vom Streamingdienst, der selbst keinen Vertrag mit der Liga für die betreffenden Live-Rechte hat. Dabei handelt es sich dem Bericht zufolge um 40 Millionen Euro, die der Sender der DFL noch schuldig ist - 30 Millionen Euro müssten also aus der eigenen Tasche kommen.
Noch keine Lösung zwischen Eurosport und DFL
Die Liga um Boss Seifert soll erbost sein, dass bislang noch keine Einigung erzielt werden konnte. Und nicht nur der Differenz-Betrag von 30 Millionen Euro soll das Problem sein. Denn: auch DAZN scheint sich zu zieren, seinen Anteil an Eurosport zu überweisen - in der Sorge, dass Geld könne am Ende gar nicht bei der DFL und ihren Klubs ankommen. DAZN selbst hält darüber hinaus noch ein eigenes Paket mit Highlight-Rechten in der bis 2021 laufenden Rechteperiode und hat dafür trotz der Corona-Krise auch schon bezahlt, stellte Seifert auf der Pressekonferenz am Donnerstag klar. Dabei hatte DAZN jüngst zunächst weltweit alle Zahlungen an Ligen und Verbände gestoppt.
TV-Experten: Diese Ex-Profis analysieren Bundesliga, Nationalelf und Europapokal
Neue Saison, neue TV-Experten: Sky, DAZN & Co. haben sich in der Saison 2019/20 personell verändert. Der SPORTBUZZER zeigt die Fachleute bei den Fußball-Übertragungen dieser Saison.
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Neue Saison, neue TV-Experten: Sky, DAZN & Co. haben sich in der Saison 2019/20 personell verändert. Der SPORTBUZZER zeigt die Fachleute bei den Fußball-Übertragungen dieser Saison.
Mit diesen Experten geht Sky in die Saison 2019/20
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Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann, bisher am Sonntag im Einsatz, übernimmt an Stelle von Reiner Calmund und Christoph Metzelder die Expertise für die Samstagskonferenz. An seiner Seite: Die Moderatoren Esther Sedlaczek und Michael Leopold.
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Rekordnationalspieler Lothar Matthäus bleibt an der Seite von Moderator Sebastian Hellmann der Mann für das Topspiel am Samstagabend.
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Bei den Sonntagsspielen arbeitet Sky mit einem Expertenteam, das sich abwechselt. Nicht zu verkennen ist ein starker Hamburger Einschlag. Im Team sind die Ex-HSV-Größen Mladen Petric (v.l.), René Adler, der frühere Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen, Ex-Trainer Hannes Wolf und der aktuelle Technische Direktor des FC St. Pauli, Ewald Lienen.
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Mit diesen Experten geht DAZN in die Saison 2019/20
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In der Bundesliga setzt DAZN auf seine bewährte Experten-Riege: Ralph Gunesch (v.l.) wechselt sich mit Jonas Hummels und Sebastian Kneißl ab.
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Per Mertesacker bleibt bei DAZN der Mann für die Champions League. Der Vertrag des Weltmeisters wurde verlängert.
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Mit diesen Experten geht die ARD in die Saison 2019/20
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Die ARD hat Thomas Broich (r.) verpflichtet. Der frühere Profi, hier in der ersten DFB-Pokalrunde mit Moderator Matthias Opdenhövel und Bayern-Trainer Niko Kovac, wurde bereits bei der U21-EM im Sommer 2019 eingesetzt.
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Bastian Schweinsteiger beendete seine Karriere im vergangenen Jahr. Ende Mai debütierte er als Experte der ARD-Sportschau.
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Mit diesen Experten geht das ZDF in die Saison 2019/20
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Bereits seit über zehn Jahren fungiert Oliver Kahn als Experte des ZDF - wie hier oft an der Seite von SPORTBUZZER-Kolumnist Jochen Breyer, der als Moderator durch die Sendungen führt. Kahn bleibt wohl bis zur EM 2020, anschließend wird er Vorstand beim FC Bayern.
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Wenn Kahn nicht dabei ist, setzt das ZDF auf Hanno Balitsch. Der ehemalige Bundesliga-Profi wurde 2019 etwa bei den Relegationsspielen zwischen der 2. und 3. Liga, dem Audi Cup in München und dem DFL-Supercup eingesetzt.
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Mit diesen Experten geht Sport1 in die Saison 2019/20
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Der ehemalige Bayern-Kapitän Stefan Effenberg ist als Sport1-Experte im DFB-Pokal live dabei. Pro Runde übertragt der Sender bis zum Viertelfinale eine Partie. Moderatorin ist Laura Papendick.
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Mit diesen Experten geht Nitro in die Saison 2019/20
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Bei Nitro, das weiterhin ein Europa-League-Spiel pro Woche zeigt, fungiert Weltmeister Roman Weidenfeller (l.) als Experte vor der Kamera. Co-Kommentator bleibt Steffen Freund.
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Mit diesen Experten geht Pro7 MAXX in die Saison 2019/20
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Neben seiner Tätigkeit bei "Sky" fungiert Ex-Nationalkeeper René Adler auch als Experte bei Pro7 MAXX. Der Sender überträgt die Spiele der U21-Nationalmannschaft.
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Eine Lösung zwischen der DFL und Eurosport scheint derweil schwierig. Der Sender hat sich vergangenen Sommer aktiv dazu entschieden, keine Bundesliga mehr übertragen zu wollen - und wird folglich auch bei der gerade laufenden Medien-Ausschreibung nicht mehr an einem Rechtepaket für den neuen Zyklus (2021/22 bis 2023/24) interessiert sein.