„Nach dem Spielverlauf, der aus unserer Sicht nicht optimal war, kann man von einem gewonnenen Punkt sprechen. Es fühlt sich an wie ein kleiner Sieg“, resümierte 08-Coach Dennis Jaacks. Der Tag begann mit einer Hiobsbotschaft: 08-Mittelfeldstratege Philipp Spohn schüttelte nach dem Warmmachen den Kopf. Das Sprunggelenk schmerzte zu sehr. Der 3:1-Kreispokalsieg beim TSV Schönwalde hatte seine Spuren hinterlassen. Jaacks musste erneut kurzfristig sein Improvisationstalent unter Beweis stellen. Youngster Sören Lepin rutschte in die Startelf und Thies Borchardt aus dem Angriff zurück ins Mittelfeld. „Wir sind es mittlerweile gewohnt, kurzfristig umzudisponieren“, nahm Jaacks den Spohn-Ausfall mit einer Prise Galgenhumor.
Eutin 08 - Oldenburger SV 1:1 (19.10.2019)
Der Derbyfunken sprang zunächst nicht über. Eutin 08 kontrollierte das Geschehen, der OSV wirkte schläfrig. Das änderte sich in der 32. Minute, als Mats Klüver per abgefälschtem Distanzschuss aus heiterem Himmel die Gästeführung markierte. Die Lunte war gelegt – es wurde hitzig. Und zeitweise schmutzig. Trash-Talk wurde auf dem Platz gepflegt. Derbyzeit. Mittendrin Florian Ziehmer: erst gefoult, dann gewehrt – Gelbe Karte (36.). Der Kapitän zeigte Zähne. Bloß nicht verlieren.
Gelb-Rot für Florian Ziehmer
Nach 54 Minuten war Schluss für den 08-Regisseur – Gelb-Rot. „Wir haben es in der Halbzeit thematisiert, dass er sich nicht provozieren lassen soll. Der Schiedsrichter hatte uns vorgewarnt, dass beim nächsten Foul Schluss ist. Florian Ziehmer ist auch besonnen genug, um das nach Hause zu spielen. Es war ein normales Foulspiel, was zum Platzverweis geführt hat“, erklärte Jaacks.
Der Platzverweis diente indes als Weckruf. In Unterzahl fanden die Nullachter zurück zur Dominanz der ersten 30 Minuten. „Wir konnten kein Kapital aus der Überzahl schlagen. Eutin hat das ganz stark gemacht“, konstatierte OSV-Coach Florian Albrecht. Rassig wurde es zwei Minuten nach dem Ziehmer-Platzverweis. Lion Glosch rasierte den Ex-Eutiner Julian Brauer im Zweikampf mit einer Grätsche. Rudelbildung – Nase an Nase standen sich Glosch und der Oldenburger Jendrik Müller gegenüber. Derbyzeit.
Jaacks:„Wir haben uns nicht hinten reindrängen lassen, wollten unbedingt einen Punkt mitnehmen.“
Doch Eutin zeigte Nehmerqualitäten, traf durch Joker Fatlind Zymberi die Latte (70.). „Wir haben uns nicht hinten reindrängen lassen, wollten unbedingt einen Punkt mitnehmen“, sagte Jaacks. Der Eutiner Kampfgeist wurde belohnt. Zymberi traf auf Vorlage des ebenfalls eingewechselten Gerrit Griese in der Schlussminute zum 1:1. „Das geht so in Ordnung. Wir sind nicht wie gewohnt ins Spiel gekommen. Es war halt ein typisches Derby“, zog Albrecht einen Schlussstrich unter das emotionale Ostholstein-Duell.






Diese Spieler haben Holstein Kiel in der Vergangenheit geprägt:
Anzeige: Erlebe die gesamte Bundesliga mit WOW und DAZN zum Vorteilspreis