24. April 2020 / 12:00 Uhr

Neuer Pajor-Vertrag: Die nächste Top-Spielerin entscheidet sich für Zukunft in Wolfsburg

Neuer Pajor-Vertrag: Die nächste Top-Spielerin entscheidet sich für Zukunft in Wolfsburg

Andreas Pahlmann
Wolfsburger Allgemeine / Aller-Zeitung
Ewa Pajor hat ihren VfL-Vertrag verlängert
Ewa Pajor hat ihren VfL-Vertrag verlängert
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Erst Alexandra Popp, jetzt Ewa Pajor: Frauenfußball-Meister VfL Wolfsburg hat eine weitere Top-Spielerin langfristig binden können. Die polnische Torjägerin verlängerte ihren Vertrag vorzeitig bis 2023.

Mit Sara Gunnarsdottir (Olympique Lyon), Noelle Maritz und Hedvig Lindahl (beide Ziel unbekannt) verlassen zwei Stammspielerinnen den VfL Wolfsburg, Chelsea versuchte vergeblich, Pernille Harder nach London zu locken: Der Transfermarkt im Frauenfußball ist dynamisch geworden. Umso wichtiger, dass der VfL nur wenige Tage nach der vorzeitigen Vertragsverlängerung von Alexandra Popp die nächste Top-Spielerin längerfristig binden kann: Ewa Pajor hat ihren ohnehin bis 2022 laufenden Vertrag bis 2023 verlängert - Gehaltsaufbesserung inklusive.

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2015 war Pajor als Offensiv-Talent von Medyk Konin nach Wolfsburg gekommen, entwickelte sich unter den Trainern Ralf Kellermann und Stephan Lerch zu einer der besten Stürmerinnen der Welt, absolvierte 100 Einsätze in der Bundesliga-Team, erzielte dabei 65 Treffer. Die 61-malige polnische Nationalspielerin wurde mit dem VfL dreimal deutsche Meisterin, holte viermal den DFB-Pokal und sicherte sich mit 24 Treffern in der Saison 2018/2019 die Torjägerinnen-Kanone in der Frauen-Bundesliga.

„Der VfL hat mir als junge Spielerin die Chance gegeben, mich sportlich wie menschlich zu entwickeln und die nächsten Schritte zu gehen“, so Pajor. „Als absoluter Top-Verein im Frauenfußball hat der VfL immer große Ambitionen und ich freue mich sehr, in den nächsten Jahren zum Erreichen der Ziele beitragen zu können!“ Für VfL-Cheftrainer Stephan Lerch ist Pajor „eine sehr wichtige Spielerin, da sie sich und ihre Mitspielerinnen dank ihrer enormen Schnelligkeit immer wieder in torgefährliche Situationen bringt. Sie agiert bei allem, was sie macht, mit einhundert Prozent. Ich bin sehr froh, sie weiter in unserem Team zu wissen und sie auf ihrem weiteren Weg fördern zu können!“

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Ralf Kellermann, jetzt Sportlicher Leiter der VfL-Frauen, werkelt trotz Corona-Krise also weiter an einem Top-Kader auch für die kommenden Spielzeiten. Als erster Neuzugang steht seit längerem bereits die deutsche Nationalspielerin Pauline Bremer fest, Wolfsburg ist zudem aussichtsreich im Rennen um die polnische Nationaltorhüterin Katarzyna Kiedrzynek und das überragende Defensiv-Talent Lena Oberdorf von der SGS Essen. Auch die Konkurrenz ist nicht untätig, der FC Bayern hat sich jetzt Nationalmannschaftsstürmerin Klara Bühl (SC Freiburg) und die erfahrene DFB-Abwehrspielerin Marina Hegering (Essen) gesichert, nachdem vorher schon die schwedische Nationalspielerin Hanna Glas (Paris St. Germain) und Torjägerin Lea Schüller (Essen) beim FCB unterschrieben hatten.

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Umso wichtiger, dass Pajor - für die es Interesse aus Spanien und England gegeben haben soll - ihre langfristige Perspektive in Wolfsburg sieht. "Sie ist schwer zu halten", sagt Lerch - und meint damit ihre Gefährlichkeit auf dem Platz, aber der Satz darf ruhig doppeldeutig verstanden werden. Gut für den VfL, dass er es geschafft hat - und ihr noch viel zutraut. „Es ist wirklich beeindruckend, wie sich Ewa bei uns von einem jungen Talent zu einer Weltklasse-Spielerin entwickelt hat", so Kellermann. "Wir haben sie behutsam aufgebaut, wobei ihre große Geduld und ihr ebenso großer Ehrgeiz dabei entscheidende Faktoren waren. Ich bin mir sicher, dass sie ihr Potenzial trotz ihres hohen Niveaus noch nicht ausgeschöpft hat!“

Neben Gunnarsdottir, Maritz und Lindahl verlassen auch Kristine Minde, Claudia Neto und Torfrau Jana Burmeister den VfL. Vor den Vertragsverlängerungen von Popp und Pajor hatten bereits Zsanett Jakabfi, Felicitas Rauch, Joelle Wedemeyer und Pia-Sophie Wolter ihr VfL-Engagement verlängert.

Mehr zu den VfL-Frauen

Über die Fortsetzung des Spielbetriebs in der Frauen-Bundesliga will der DFB will auf einem außerordentlichen DFB-Bundestag entscheiden. Das höchste Gremium des Verbands könnte auch einen Abbruch beschließen, die Liga selbst will weitermachen. "Wir sind die höchste Frauen-Spielklasse, haben gute Fernsehaktivitäten, eine sehr gut funktionierende DFB-Zentralvermarktung, daher wollen wir unter den gebotenen Umständen wieder Gesicht zeigen", sagte Siegfried Dietrich, Vorsitzender des DFB-Ausschusses Frauen-Bundesligen, der Frankfurter Rundschau.

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