Sich auf Dauer beim FC Bayern zu behaupten, ist keine leichte Aufgabe. Zu hoch ist der öffentliche Druck und die Erwartungshaltung im Umfeld des Rekordmeisters. Hasan Salihamidzic scheint diese Herausforderung gemeistert zu haben. Nach drei Jahren als Sportdirektor rückt der 43-Jährige am 1. Juli in den Sportvorstand auf - für Ex-Präsident Uli Hoeneß ist dafür auch die große Kämpfernatur des ehemaligen bosnischen Nationalspielers verantwortlich. "Er hat sich diesen Aufstieg vom Sportdirektor zum Vorstand richtig verdient, weil er hart dafür gearbeitet hat. Ich rechne es ihm hoch an, dass er sich nie von seinem Weg hat abbringen lassen, auch wenn es für ihn mal Rückschläge in der Öffentlichkeit gab“, zeigte sich Hoeneß gegenüber Sport1 zufrieden mit der Beförderung.



Auf die Unterstützung von Hoeneß konnte Salihamidzic auch in schweren Zeiten bauen. Gerade in seiner Anfangszeit als Sportdirektor wurde immer wieder Kritik am Bosnier laut. Nicht nur in dieser Phase habe Hoeneß ihm "immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden" - für den neuen Münchner Sportvorstand eine große Hilfe, die er entsprechend honoriert. "Er hat sich am Dienstag bei mir sehr für meine Unterstützung bedankt, denn nun beginnt ein neuer Abschnitt in seinem Leben", so Hoeneß weiter.
Hoeneß: Salihamidzic hat das "Gesamtpaket"
Sein wohl größter Coup gelang Salihamidzic mit dem Transfer des kanadischen Juwels Alphonso Davies, der sich auf der Linksverteidigerposition inzwischen zum absoluten Leistungsträger der Münchner entwickelt hat. Allein auf diesen Deal möchte Hoeneß seinen Schützling jedoch nicht reduzieren. "Ich möchte die Arbeit eines Sportdirektors nicht an ein, zwei Transfers bemessen, sondern am Gesamtpaket. Hasan hat es in Zusammenarbeit mit Jochen Sauer, Hermann Gerland und Hansi Flick hervorragend geschafft, dass unser Nachwuchsleistungszentrum, das fast 100 Millionen Euro verschlungen hat, funktioniert", betonte der Ex-Präsident die gute Arbeit von "Brazzo" über das Transfer-Geschehen hinaus.
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Daher ist Salihamdizic für Hoeneß auch für die Zukunft der richtige Mann. "Dass das Gebilde des FC Bayern konstruktiv weiterentwickelt wird, ist für mich viel wichtiger als ein Transfer, der klappt oder nicht", erklärte der 68-Jährige. "Denn das ist das Kapital des Vereins." Ob und wie erfolgreich der neue Sportvorstand des FC Bayern diese Entwicklung vorantreiben wird, bleibt abzuwarten.