Union Berlin hat am 3. Spieltag seinen ersten Sieg in dieser Europa-League-Saison eingefahren. In Schweden gewann der Bundesliga-Tabellenführer beim schwedischen Meister Malmö FF dank eines Treffers von Goalgetter Sheraldo Becker (68.) mit 1:0 (0:0). Überschattet wurde die Partie im Eleda Stadion jedoch von schweren Fan-Ausschreitungen, die eine knapp 25-minütige Unterbrechung nach sich zogen.

Was war passiert? Nach rund 55 Minuten explodierte vor dem Block der Gäste-Fans der Lautstärke zufolge ein schwerer Feuerwerkskörper. Nachdem weitere Pyrotechnik in den Innenraum flog unterbrach Schiedsrichter Halil Umut Meler aus der Türkei das Spiel beim Stand von 0:0 in der 57. Minute. Trainer Urs Fischer, der nach einer Corona-Infektion kurzfristig nachgereist war, verfolgte das Geschehen mit sichtlichem Unverständnis.

Von wem die Böller und Pyros gezündet wurden, war zunächst unklar. Fernsehbilder zeigten auch, wie Sicherheitskräfte Fans aus anderen Bereichen aus dem Stadion brachten. Erst nach rund 25 Minuten kamen die beiden Teams wieder zurück auf den Rasen. Per Durchsage wurde klargestellt, dass beim nächsten Vorfall die Partie sofort abgebrochen würde. Etwas mehr als 1000 Union-Fans sollen nach Malmö gereist sein.

Spielerisch zeigten beide Teams eine überaus dürftige Leistung. Bis zur Unterbrechung strahlten sowohl Union als auch Malmö kaum Torgefahr aus. Vor allem die Schweden enttäuschten, weil sie aus ihrer Überzahl nach einem Platzverweis gegen Andras Schäfer (45.) wegen einer Notbremse kein Kapital schlugen.

Union wachte dagegen nach der kurzzeitigen Unterbrechung auf. Einen Konter nach feinem langen Ball von Robin Knoche verwertete der pfeilschnelle Becker eiskalt zur Führung (68.). Wenig später vergab Janik Haberer per Schuss von der Strafraumkante das vorentscheidende 2:0 für die Köpenicker (72.). Malmö-Keeper Ismael Diawara reagierte stark. Anschließend konzentrierte sich die Fischer-Elf aufs Verteidigen und rettete den Premieren-Sieg in dieser Europa-League-Saison über die Zeit.