„Die 3:22:27 Stunden, die Terry Midgley vor fast genau zwei Jahren beim London-Marathon aufgestellt hat, muss Kaschura, Sous-Chef am Solling-Internat in Holzminden, unterbieten.
Das ist normalerweise kein Problem. Kaschura hat schon 17 Marathons hinter sich gebracht. „Alle unter drei Stunden. Der schnellste in 2:30:42 Stunden“, sagt er. Auch die weiße Kochweste, die Hose und die Schürze sind kein Problem: „Die sind mittlerweile aus solchen Materialen wie die Laufklamotten. Unter der Kochmütze könnte es aber warm werden.“
Das größte Problem ist der Topf
Die größte Schwierigkeit ist allerdings der für den Guinnessbuch-Eintrag geforderte Kochtopf. Den muss Kaschura die kompletten 42,195 Kilometer in der Hand halten. „Das muss zudem lückenlos mit einem Video belegt werden. Marathonchefin Steffi Eichel hat mich wirklich unterstützt und auch den Radfahrer mit Kamera erlaubt“, sagt der rennende Koch.
Sein Topf muss mindestens drei Kilogramm wiegen. Auch das wird vor und nach dem Lauf kontrolliert: „Dabei gibt es kaum Drei-Kilogramm-Töpfe. Entweder wiegen die zweieinhalb oder gleich fünf Kilo. Ich habe wirklich lange recherchiert und bin erst per Zufall bei einem Kollegen beim Kreissportbund fündig geworden.“
Kaschura will auch Kollegen wachrütteln
Mit seinem Koch-Lauf hat Kaschura aber nicht nur den Rekord im Sinn. Er will auch Kollegen und deren Chefs wachrütteln. „Köche haben oft Übergewicht, ernähren sich selber grandios schlecht, haben Stress und extrem schlechte Arbeitszeiten“, weiß er aus Erfahrung. Seit er mit dem Laufen vor acht Jahren begonnen hatte, ist er nicht nur fitter geworden. „Ich bin auch bei der Arbeit belastbarer, schlafe besser und bin weniger krank. Das sollte doch Anreiz für alle Arbeitgeber sein, ihren Köchen auch das Laufen zu ermöglichen“, sagt Kaschura. Sein Chef jedenfalls unterstützt ihn: „Allerdings ist man als Koch im Internat auch zeitlich besser gestellt. Kein Kochen à la carte, dafür aber 200 Essen pro Tag und einigermaßen geregelte Arbeitszeiten.“